Nur wenige Wochen nach dem Start in sechs deutschen Städten wird der Lebensmittel-Lieferdienst Foodpanda bereits wieder eingestellt. Die Plattform Delivery Hero begründete dies am Mittwoch mit der wachsenden Konkurrenz und einem Mangel an Fahrern. Foodpanda soll nur noch in Berlin aktiv bleiben. In Japan will Delivery Hero den Lieferdienst verkaufen.
Foodpanda war im Sommer in Berlin gestartet; vor einem Monat gab Delivery Hero die Expansion bekannt – nach Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart. In diesen sechs Städten gibt der Lieferdienst nun auf. Seit dem Start des Dienstes habe sich das Umfeld auf dem deutschen Markt “erheblich verändert”, erklärte Delivery Hero. Zahlreiche externe Faktoren wie die wachsende Zahl von Anbietern und der Mangel an Fahrern hätten zu der Entscheidung geführt.
Der Standort Berlin solle als “Innovationszentrum für Pilotprojekte neuer Produktfunktionen und Technologien” bestehen bleiben – hier soll Foodpanda im Zentrum auch weiter liefern. “Das Team kann so wichtige Erkenntnisse über den Service des Unternehmens erlangen, neue Funktionen testen und Innovationen für die gesamte Lieferindustrie vorantreiben.”
Eine ähnliche Situation wie in Deutschland habe sich auf dem japanischen Markt gezeigt, erklärte Delivery Hero weiter. Dort war Foodpanda im September 2020 gestartet. Das Geschäft solle nun verkauft werden, der “Prozess” werde im ersten Quartal 2022 gestartet.
Delivery Hero bietet Lieferdienste in rund 50 Ländern in Asien, Europa, Lateinamerika, dem Nahen Osten und Nordafrika an. Das Unternehmen startete 2011 als Lieferdienst für Essen. Ziel aktuell sind Lieferdienste, die Lebensmittel und Haushaltswaren in weniger als einer Stunde zum Kunden bringen – wie Foodpanda.
Die Lieferplattform hat ihren Hauptsitz in Berlin. Seit 2017 ist das Unternehmen an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert, 2020 wurde Delivery Hero in den Deutschen Aktienindex aufgenommen.
Quelle: AFP