Tourismus in Deutschland vor Corona-Krise für 2,6 Prozent der Treibhausgase verantwortlich

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Ob die Beherbergung in Pensionen und Hotels oder die Bewirtung in Restaurants und Eisdielen: Touristische Angebote in Deutschland sind vielfältig und bieten Millionen von Menschen Beschäftigung. Im Vor-Corona-Jahr 2019 erwirtschaftete der Inlandstourismus vier Prozent der gesamten Wertschöpfung Deutschlands, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit einher gehen auch große Mengen an CO2-Emissionen – hier gab es seit 2015 allerdings einen Rückgang.

Im Jahr vor der Corona-Krise erwirtschaftete der inländische Tourismus 124 Milliarden Euro, wie die Statistiker am Dienstag mitteilten. Zu dieser direkten Produktion zählen etwa Übernachtungen, Fahrtkosten, Leistungen der Gastronomie oder Souvenirs. 

Für die Produktion dieser Waren und Dienstleistungen werden Vorleistungen benötigt, die von anderen Wirtschaftsbereichen hergestellt werden. “So braucht die Gastronomie beispielsweise als Vorleistungen Nahrungsmittel und Getränke”, erklärte das Bundesamt. Diese indirekte touristische Produktion kam demnach auf 92 Milliarden Euro an Wertschöpfung. Beide Bereiche zusammen stehen damit für 216 Milliarden Euro – das sind sogar sieben Prozent der gesamten Wertschöpfung im Jahr 2019. 

Insgesamt gaben Reisende 2019 innerhalb Deutschlands 330 Milliarden Euro für touristisch relevante Waren und Dienstleistungen aus. Mit den Tourismusaktivitäten verbunden waren zugleich Treibhausgasemissionen in Höhe von 24,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, wie aus der Auswertung des Bundesamtes zur Nachhaltigkeit des Tourismus hervorgeht. Das waren 2,6 Prozent aller im Inland verursachten Treibhausgasemissionen. Die Emissionen durch den Inlandstourismus gingen von 2015 bis 2019 allerdings um 9,9 Prozent zurück.

Eine Anstieg gab es bei den Ausgaben der Unternehmen im Tourismussektor für Umweltschutzdienstleistungen. Sie stiegen zwischen 2015 und 2018 um 19,8 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Dazu zählten vor allem Abwasserentsorgung und Gewässerschutz (1,4 Milliarden Euro), 0,5 Milliarden Euro entfielen auf die Abfallwirtschaft.

2019 waren mit rund 4,1 Millionen Menschen rund neun Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland “für die Erzeugung der touristisch relevanten Waren und Dienstleistungen tätig”, wie das Bundesamt weiter ausführte. 2,8 Millionen Menschen arbeiteten demnach direkt an der Produktion, hinzu kamen 1,3 Millionen Menschen, die Vorleistungen für die Erzeugung dieser Waren und Dienstleistungen herstellten. 

Quelle: AFP

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