Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen sieht in den von Bund und Ländern nach Weihnachten geplanten zusätzlichen Corona-Schutzmaßnahmen einen ersten Schritt, hält es aber für erforderlich, auch einen weitgehenden Lockdown jetzt bereits vorzubereiten. Dies sei wichtig, um solche Maßnahmen dann je nach Lage-Entwicklung und der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus schnell und “ohne neue lange Beratungen” umsetzen zu können, sagte Dahmen am Dienstag im ARD-“Morgenmagazin”.
Der Grünen-Politiker äußerte sich im Vorfeld der am Nachmittag geplanten Spitzenberatungen von Bund und Ländern. Dort dürften insbesondere strengere Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene beschlossen werden, die nach Weihnachten in Kraft treten sollen.
“Wir müssen darüber hinaus vorbereiten, dass wir auch einen weiter gehenden Lockdown auf den Weg bringen können”, verlangte aber Dahmen. Es könne sein, dass dann normale Geschäfte nicht mehr offen bleiben könnten, sondern nur Apotheken und Geschäfte zur Abdeckung des täglichen Bedarfs. Es sei wichtig, jetzt “konsequent vorausschauend zu handeln”, damit dann der Lage entsprechend reagiert werden könne.
Dann könne es auch durchaus sein, dann man die epidemische Lage von nationaler Tragweite “wieder beschließen müsste”, die von den Ampel-Parteien vor allem auf Druck der FDP abgeschafft worden war, sagte der Grünen-Politiker weiter. Er verwies dabei auf die bereits massiv verschärfte Lage in anderen Ländern aufgrund der Omikron-Variante. Dies sei “eine zusätzliche gravierende Gefahr”.
Auf die Frage, ob es richtig sei, mit der Umsetzung der bereits geplanten neuen Maßnahmen bis nach Weihnachten zu warten, äußerte sich Dahmen zurückhaltend. “Jeder von uns ist aufgerufen, Weihnachten nur getestet und im kleinen Familienkreis zu verbringen”, sagte er lediglich. Zudem sollten sich die Parlamente in Bund und Ländern für Beratungen auch über die Feiertage bereit halten.
Quelle: AFP