Fußballfans randalieren nach Beginn von Corona-Lockdown in den Niederlanden

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In den Niederlanden ist es unmittelbar nach Beginn des Corona-Lockdowns zu Ausschreitungen am Rande eines Fußball-Spiels gekommen. Die Polizei setzte am Sonntag in Rotterdam Wasserwerfer gegen randalierende Fußballfans ein und nahm 64 Menschen fest. Das Spiel fand zwar ohne Zuschauer statt, zahlreiche Fans kamen aber trotzdem zum Stadion. In Belgien kam es nach Corona-Protesten zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Vor dem De-Kuip-Stadion in Rotterdam hatten sich vor dem Spiel zwischen Feyenoord Rotterdam und Ajax Amsterdam trotz der Corona-Einschränkungen zahlreiche Fans versammelt, wie die Polizei mitteilte. Etwa 100 bis 150 Menschen zündeten Rauchbomben und warfen Flaschen auf Polizisten, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete. 

Der niederländische Regierungschef Mark Rutte hatte am Samstagabend einen erneuten Lockdown verhängt, der bereits am Sonntag in Kraft trat. Alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte, Restaurants und Bars, Kinos, Museen und Theater bleiben bis zum 14. Januar geschlossen. Die Schulen sollen mindestens bis zum 9. Januar geschlossen bleiben. Auch über die Feiertage gelten zudem strenge Kontaktbeschränkungen.

Die niederländische Regierung hatte den Lockdown verhängt, um die rasante Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus abzubremsen. Omikron breite sich “noch schneller aus als befürchtet”, sagte Rutte. Der erneute Lockdown sei daher “unvermeidbar”.

In Brüssel gingen am Sonntag nach Polizeiangaben rund 3500 Menschen gegen die Corona-Politik der belgischen Regierung auf die Straße. Die Proteste richteten sich gegen Corona-Impfungen und den Nachweis einer Impfung, Genesung oder Testung, der in Belgien unter anderem in Restaurants und bei kulturellen Veranstaltungen verlangt wird.

Der Protestzug vom Nordbahnhof zu einem Park im Europaviertel verlief zunächst friedlich. Gegen Ende der Demonstration, als sich der Protestzug auflöste, kam es dann aber zu Zusammenstößen. Eine Gruppe von schwarzgekleideten Demonstranten warf Steine und Flaschen auf Polizisten, die das Europaviertel absicherten. Es gab mehrere Festnahmen.

In Belgien werden derzeit jeden Tag knapp 10.000 Corona-Infektionen registriert. Die Regierung von Premierminister Alexander De Croo hat die Maßnahmen bereits verschärft. Am Mittwoch will sie mit Blick auf die Ausbreitung der Omikron-Variante über weitere Verschärfungen beraten.

Die Bundesregierung stuft Belgien und die Niederlande derzeit als Hochrisikogebiete ein und es gibt eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.

Quelle: AFP

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