Die französische Gesundheitsbehörde hat den Weg für die Impfung von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren frei gemacht. Die Abwägung von Nutzen und Risiken auf der Basis von zehn Millionen bereits geimpften Kindern falle zugunsten der Impfung aus, erklärte die Behörde am Mittwoch.
“Die Impfung ist sehr wirksam gegen die Varianten, die derzeit mehrheitlich im Umlauf sind”, fügte die Behörde hinzu. Die Impfung von Kindern könne außerdem dazu beitragen, “die Auswirkungen späterer Wellen zu mindern, indem die Verbreitung des Virus gebremst wird”. Die Gesundheitsbehörde empfiehlt bei fünf- bis elfjährigen Kindern einen Abstand von drei Wochen zwischen der ersten und der zweiten Impfdosis.
Frankreich erhöht derzeit den Druck auf Ungeimpfte, um die steigenden Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Im Gespräch ist nun auch eine 2G-Regelung am Arbeitsplatz. “Wir wollen, dass Geimpfte ein möglichst normales Leben führen können. Das bedeutet für Nicht-Geimpfte leider eine Art Lockdown”, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Sonntagabend dem Sender LCI.
Im Januar soll ein Gesetz verabschiedet werden, um den Gesundheitspass, der im öffentlichen Leben häufig vorgelegt werden muss, in einem Impfpass umzuwandeln. Dies entspricht dem Übergang von einer 3G- zu einer 2G-Regel für viele Orte, etwa Restaurants, Cafés und Einkaufszentren. Dies sei durchaus “eine Art Impfpflicht”, räumte Attal ein.
Derzeit sind in Frankreich 76 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Trotzdem steigen die Infektionszahlen. In den vergangenen Tagen lag die Zahl der Neuinfektionen jeweils über 50.000. Mehr als 15.000 Covid-Patienten sind im Krankenhaus, davon etwa 3000 auf der Intensivstation. Die Inzidenz liegt landesweit bei 530 Fällen auf 100.000 Einwohner in einer Woche. Der Anteil der Omikron-Variante wird auf knapp sieben Prozent geschätzt.
Quelle: AFP