Vermutlich Dutzende Tote durch Tornados in den USA

Copyright AFP Patrick T. FALLON

Bei einer ganzen Serie von Tornados sind in den USA zwei Wochen vor Weihnachten vermutlich Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Allein im Bundesstaat Kentucky befürchteten die Behörden mindestens 50 Tote, mindestens vier weitere Todesopfer wurden in Arkansas und Tennessee gemeldet. Auch in einem zum Teil verwüsteten Amazon-Lagerhaus in Illinois gab es nach Angaben der Polizei Todesopfer.

Die Tornados – schnell rotierende Luftwirbel – zogen in der Nacht zum Samstag durch ein halbes Dutzend Bundesstaaten im Südosten und Zentrum der USA. Vier von ihnen verwüsteten mehrere Landkreise in Kentucky, wie Gouverneur Andy Beshear mitteilte. Er befürchte, “dass es mehr als 50 Tote in Kentucky gibt, vermutlich eher 70 bis 100”. Es habe sich um die schwersten Tornados in der Geschichte Kentuckys gehandelt, fügte er hinzu.

In der Kleinstadt Mayfield kamen demnach mehrere Menschen ums Leben, als das Dach einer Kerzenfabrik einstürzte. Bilder und Videos in Online-Netzwerken zeigten vom Sturm zerstörte Gebäude sowie auf den Straßen liegende Bäume und Ziegelsteine. Von manchen Häusern waren nur noch Ruinen übriggeblieben. 

“Mayfield im Landkreis Graves wird zum Ground Zero werden”, sagte der Leiter des Katastrophenschutzes von Kentucky, Michael Dossett, dem Sender CNN. “Die Stadt hat es am härtesten getroffen. Es gibt massive Verwüstungen.” Gouverneur Beshear rief den Notstand aus. Nach seinen Angaben waren zahlreiche Such- und Rettungsdienste im Einsatz, um Leben zu retten. Die Region sei auch von massiven Stromausfällen betroffen.

Sorge bereitete den Rettungskräften in Illinois unterdessen das Schicksal von rund hundert Mitarbeitern eines Amazon-Lagerhauses, die in dem von einem Tornado teilweise zerstörten Gebäude eingeschlossen waren. Sie gehörten zur Nachtschicht, die Weihnachtsbestellungen bearbeitete. Zum Zeitpunkt des Unglücks galt eine Tornadowarnung.

Bilder in US-Nachrichtensendern und in Onlinenetzwerken zeigten, dass ein großer Teil des Daches der Lagerhalle im Ort Edwardsville weggerissen wurde und eine Wand in das Gebäude gestürzt war. Überall waren Trümmerteile zu sehen.

Die örtliche Katastrophenschutzbehörde sprach von zahlreichen Opfern. Später teilte die Polizei mit, dass es “bestätigte Todesopfer” gebe. Illinois’ Gouverneur JB Pritzer sagte, er bete für die Menschen von Edwardsville. Amazon-Sprecher Richard Rocha sagte, der Konzern prüfe die Situation.

In Arkansas kamen mindestens zwei Menschen ums Leben. Unter ihnen war ein Bewohner eines Pflegeheims der Stadt Monette. 20 weitere Pflegeheim-Bewohner, die zunächst in dem stark zerstörten Gebäude eingeschlossen waren, konnten später von den Rettungskräften befreit werden. In Tennessee starben mindestens zwei weitere Menschen, wie ein Vertreter des örtlichen Katastrophenschutzes örtlichen Medien mitteilte. 

Wissenschaftler warnen immer wieder davor, dass die Zahl der Stürme und ihre Stärke durch den Klimawandel zunimmt. Davon betroffen seien vor allem Gebiete, in denen extreme Wetterereignisse bereits an der Tagesordnung sind.

Quelle: AFP

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