Lars Klingbeil und Saskia Esken werden die neue SPD-Parteispitze bilden.
Klingbeil bekam auf dem Parteitag am Samstag 86,3 Prozent der Delegiertenstimmen, Esken bekam 76,7 Prozent.
Formal muss das Ergebnis noch per Briefwahl bestätigt werden. Klingbeil folgt in dem Amt auf Norbert Walter-Borjans, der nach der Bundestagswahl aus freien Stücken seinen Rückzug erklärt hatte. Esken war 2019 nach einem Mitgliedervotum auf dem Parteitag mit lediglich 75,9 Prozent gewählt worden, dem zweitschlechtesten Ergebnis einer SPD-Parteivorsitzwahl ohne Gegenkandidaten. Nur einmal war ein Ergebnis ohne Wahlalternative noch miserabler: 2015 bekam Sigmar Gabriel 74,3 Prozent, bei seiner dritten und letzten Wiederwahl, als mancher Genosse seinen Frust loswerden wollte. Auf dem Parteitag am Samstag strotzte die Partei angesichts der erfolgreichen Regierungsbildung vor Selbstbewusstsein. Der scheidende Parteichef Norbert Walter-Borjans sagte, jetzt wolle die Partei auch wieder zu Wahlergebnissen um die 30 Prozent vorstoßen. Lars Klingbeil sagte in seiner letzten Rede als Generalsekretär, nachdem man sich lange gefragt hatte, was aus den Niederlagen zu lernen sei, müsse man sich jetzt fragen, was man eigentlich aus den Erfolgen lernen könne. SPD-Chefin Saskia Esken sagte, die Zeit großer Koalitionen sei vorbei. Die 20er Jahre würden ein “Jahrzehnt der Sozialdemokratie”.
dts Nachrichtenagentur
Quelle: DTS