Dutzende Tote durch Tornados in den USA

Bei einer Serie von Tornados sind in den USA zwei Wochen vor Weihnachten Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Allein im Bundesstaat Kentucky starben mehr als 70 Menschen, wie Gouverneur Andy Beshear am Samstag sagte. Mindestens vier weitere Todesopfer wurden in Arkansas und Tennessee gemeldet. Auch in einem teilweise zerstörten Amazon-Lagerhaus in Illinois gab es nach Angaben der Polizei Todesopfer. Präsident Joe Biden nannte die Tornado-Serie eine “unvorstellbare Tragödie”.

Die Tornados – schnell rotierende Luftwirbel – zogen in der Nacht zum Samstag durch ein halbes Dutzend Bundesstaaten im Südosten und Zentrum der USA. Vier von ihnen verwüsteten mehrere Landkreise in Kentucky. 200.000 Haushalte in dem Bundesstaat waren nach Angaben der Website poweroutage.com ohne Strom.

Nach derzeitigem Stand sei von mehr als 70 Toten in Kentucky auszugehen, sagte Gouverneur Beshear am Samstag vor Journalisten. “Es könnte sogar sein, dass die Zahl 100 überschritten wird, bevor der Tag zu Ende ist.” Es habe sich um die schwersten Tornados in der Geschichte des Bundesstaats gehandelt.

US-Präsident Biden äußerte sich erschüttert über die verheerenden Folgen der Tornados. “Der Verlust eines geliebten Menschen in einem Sturm wie diesem ist eine unvorstellbare Tragödie”, schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter. “Wir arbeiten mit den Gouverneuren zusammen, um sicherzustellen, dass sie alles haben, was sie brauchen, während die Suche nach Überlebenden und die Schadensbeurteilung weitergehen.”

In der Kleinstadt Mayfield kamen mehrere Menschen ums Leben, als das Dach einer Kerzenfabrik einstürzte. Bilder und Videos in Online-Netzwerken zeigten vom Sturm zerstörte Gebäude sowie auf den Straßen liegende Bäume und Ziegelsteine. Von manchen Häusern waren nur noch Ruinen übriggeblieben. 

“Mayfield im Landkreis Graves wird zum Ground Zero werden”, sagte der Leiter des Katastrophenschutzes von Kentucky, Michael Dossett, dem Sender CNN. “Die Stadt hat es am härtesten getroffen. Es gibt massive Verwüstungen.” Gouverneur Beshear rief den Notstand aus. Nach seinen Angaben waren zahlreiche Such- und Rettungsdienste im Einsatz. Die Region sei auch von massiven Stromausfällen betroffen.

Sorge bereitete den Rettungskräften in Illinois unterdessen das Schicksal von rund hundert Mitarbeitern eines Amazon-Lagerhauses, die in dem von einem Tornado teilweise zerstörten Gebäude eingeschlossen waren. Sie gehörten zur Nachtschicht, die Weihnachtsbestellungen bearbeitete. Zum Zeitpunkt des Unglücks galt eine Tornadowarnung.

Bilder in US-Nachrichtensendern und in Onlinenetzwerken zeigten, dass ein großer Teil des Daches der Lagerhalle im Ort Edwardsville weggerissen wurde und eine Wand in das Gebäude gestürzt war. Überall waren Trümmerteile zu sehen.

Die örtliche Katastrophenschutzbehörde sprach von zahlreichen Opfern. Später teilte die Polizei mit, dass es “bestätigte Todesopfer” gebe. Illinois’ Gouverneur JB Pritzer sagte, er bete für die Menschen von Edwardsville. Amazon-Sprecher Richard Rocha sagte, der Konzern prüfe die Situation.

In Arkansas kamen mindestens zwei Menschen ums Leben. Unter ihnen war ein Bewohner eines Pflegeheims der Stadt Monette. 20 weitere Pflegeheim-Bewohner, die zunächst in dem stark zerstörten Gebäude eingeschlossen waren, konnten später von den Rettungskräften befreit werden. In Tennessee starben mindestens zwei weitere Menschen, wie ein Vertreter des örtlichen Katastrophenschutzes örtlichen Medien mitteilte. 

Wissenschaftler warnen immer wieder davor, dass die Zahl der Stürme und ihre Stärke durch den Klimawandel zunimmt. Davon betroffen seien vor allem Gebiete, in denen extreme Wetterereignisse bereits an der Tagesordnung sind.

Quelle: AFP

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