Scheidende Regierung in Tschechien verfügt Impfpflicht für über 60-Jährige

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Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll in Tschechien ab März kommenden Jahres eine Impfpflicht für alle Menschen über 60 Jahre sowie bestimmte Berufsgruppen gelten. Dies kündigte die scheidende Regierung am Freitag als eine ihrer letzten Amtshandlungen in Prag an. Zu den betroffenen Berufen gehören das Gesundheitspersonal, Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten.

“Wir sehen, dass die Mehrheit der Menschen, die ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen und auf Intensivstationen kommen, ein bestimmtes Alter haben”, erklärte Gesundheitsminister Adam Vojtech zu der Altersgrenze. Allerdings ist er nicht mehr lange im Amt, in der kommenden Woche soll eine neue Regierung die Geschäfte in Tschechien übernehmen. Der designierte Gesundheitsminister Vlastimil Valek hat bereits erklärt, dass er gegen eine Impfpflicht für ältere Menschen ist.

Aus der Parlamentswahl in Tschechien Anfang Oktober war das Mitte-Rechts-Bündnis Spolu als stärkste Kraft vor der populistischen ANO-Partei des amtierenden Regierungschefs Andrej Babis hervorgegangen. Der Amtswechsel soll in der kommenden Woche vollzogen werden.

In Tschechien liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 981 Infektionsfällen auf 100.000 Einwohner. Das ist derzeit weltweit die zweithöchste nach dem Nachbarland Slowakei. Dort geht die Regierung allerdings einen anderen Weg: Trotz der hohen Infektionszahlen wurden am Freitag die Corona-Regeln gelockert; Geschäfte, Skiorte und Kirchen sind wieder für Geimpfte und Genesene geöffnet. Die Regierung in Bratislava begründete dies mit dem Druck aus der Bevölkerung.

Quelle: AFP

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