Der scheidende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht ausreichend Impfstoff vorhanden, um das von Bund und Ländern ausgegebene Ziel von 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende zu erreichen. Die Impfkampagne habe wieder “enorm an Fahrt” gewonnen, sagte Spahn am Freitag in Berlin. So hätten in den vergangenen beiden Tagen zwei Prozent der Deutschen eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Angesichts der hohen Infektionszahlen hatten Bund und Länder am Donnerstag eine Beschleunigung der Impfkampagne vereinbart. Sie bekräftigten das Ziel, bis Jahresende 30 Millionen Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen zu ermöglichen. Gezählt wird dabei ab Mitte November.
Für diese Vorgabe werde schon kommende Woche genügend Impfstoff ausgeliefert sein, versicherte Spahn. Wenn diese auch verimpft würden, wäre das “ein großer Erfolg”.
Denn die Lage sei weiter ernst, betonte Spahn. Über ein Prozent der Deutschen sei aktuell infiziert. Die am Donnerstag getroffenen Entscheidungen von Bund und Ländern zu verschärften Kontaktbeschränkungen vor allem für Ungeimpfte seien spät gekommen – “für viele leider zu spät”.
Die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstation werde die Zahl von über 5000 in diesem Jahr “deutlich noch in den nächsten Tagen und Wochen übersteigen”, warnte Spahn. Rund um Weihnachten werde die ohnehin schon enorme Belastung der Krankenhäuser und des dortigen Personals “ihren traurigen Höhepunkt” erreichen.
Der scheidende Gesundheitsminister bekräftigte die Einschätzung, dass es sich derzeit um eine “Pandemie der Ungeimpften” handele. Auch wenn sich zeige, dass auch Geimpfte infiziert würden, sei die Inzidenz bei den Ungeimpften “deutlich höher”.
Quelle: AFP