Grünen-Vize Lang begrüßt Nouripour-Kandidatur für Parteivorsitz

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Die Grünen-Vizevorsitzende Ricarda Lang hat die Kandidatur des Außenpolitikers Omid Nouripour für die Parteispitze begrüßt. Zu ihren eigenen Ambitionen, für die neue Grünen-Doppelspitze kandidieren zu wollen, äußerte sie sich aber weiterhin nicht explizit. Lang sagte der “Rheinischen Post” vom Freitag, sie könne zur zukünftigen Ausrichtung der Partei “gute Ideen beitragen”. Nouripour bestätigte am Freitag im Deutschlandfunk seine Kandidatur. 

Lang sagte im ZDF-“Morgenmagazin”, sie freue sich über die Kandidatur Nouripours. Sie selbst konzentriere sich zunächst auf die Anfang kommender Woche anstehende Neubesetzung der Grünen-Fraktionsspitze und werde sich dann entscheiden.

Nouripour betonte, dass die derzeitigen Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck und Annalena Baerbock die Partei empathisch und klug geführt hätten. Allerdings habe es nach dem Ergebnis der Bundestagswahl auch Enttäuschung gegeben. Hier sei weit mehr drin gewesen. 

Die Grünen wählen ihre neue Führung auf einem virtuellen Parteitag Ende Januar. Da Baerbock und Habeck Regierungsämter übernehmen, müssen sie nach den Regeln der Parteisatzung ihre Parteiämter aufgeben.

Lang sagte der “Rheinischen Post” vom Freitag, sie mache sich “viele Gedanken über die Rolle der Partei in den nächsten Jahren”. Die Grünen seien “mit der Bundestagswahl einen Schritt in die richtige Richtung gegangen, aber noch nicht dort angekommen, wo wir hinwollen”, sagte sie der Zeitung. 

In den nächsten vier Jahren müsse gerade dort Vertrauen aufgebaut werden, wo es noch fehle. “Etwa bei Menschen im ländlichen Raum, die die Grünen als Partei für Großstädter sehen. Oder bei Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen, die denken, Grünen-Wählen muss man sich leisten können.” Lang fügte hinzu: “Dazu wird es eine gemeinschaftliche Anstrengung brauchen, aber ich kann gute Ideen beitragen.”

Die Partei müsse “über die Regierungsarbeit hinausdenken”, sagte Lang mit Blick auf die Ampel-Koalition. “Dazu gehört auch, sich durch ein klares Profil von den Koalitionspartnern abzugrenzen. Das sollten wir als Partei selbstbewusst tun.”

Derweil kündigte die Kandidatin für den Grünen-Fraktionsvorsitz, Katharina Dröge, an, sie wolle sich für einen familienfreundlicheren Bundestag stark machen. “Dass bis heute Babys nur im Ausnahmefall im Plenarsaal erlaubt sind, ist nicht akzeptabel”, sagte Dröge am Freitag dem Portal “Zeit Online”. Als Fraktionsvorsitzende wolle sie außerdem Raum schaffen, “der exklusiv für meine Familie reserviert ist”, sagte die Mutter von zwei Kindern. 

Die Bundestagsfraktion der Grünen wählt in der kommenden Woche zwei Nachfolger für die scheidenden Vorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und  Anton Hofreiter. Dröge hat bislang als einzige in einem Brief an die Grünen-Abgeordneten ihre Kandidatur erklärt. Im Gespräch für die künftige Doppelspitze der Fraktion ist insbesondere die bisherige Erste Parlamentarische Geschäftsführerin Britta Haßelmann.

Quelle: AFP

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