Im Zuge von Ermittlungen des Bundeskriminalamts (BKA) gegen eine internationale Bande von Kokainschmugglern sind in Berlin auch ein Polizeibeamter und ein Bezirksamtsmitarbeiter verhaftet worden. Es besteht der Verdacht der Bestechlichkeit und Falschbeurkundung im Amt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
Am Dienstag war das BKA mit einer Razzia gegen eine des Kokainschmuggels von Südamerika nach Deutschland verdächtigte Bande vorgegangen. Im Zuge der Ermittlungen gegen diese ergaben sich auch Verdachtsmomente gegen drei Berliner Amtsträgerinnen und Amtsträger, weshalb auch bei diesen am Dienstag Durchsuchungen stattfanden. Dabei wurden diverse Beweismittel wie Mobiltelefone und andere Datenträger beschlagnahmt.
Von den drei Beschuldigten ist einer den Angaben zufolge Beamter der Berliner Polizei. Die anderen beiden sind bei einem Bezirksamt beschäftigt. Die Tatverdächtigen sollen gegen Entgelt Abfragen in den Informationssystemen vorgenommen beziehungsweise gefälschte Dokumente erstellt haben. Gegen zwei der Beschuldigten, darunter der Polizeibeamte, wurden Haftbefehle erlassen. Sie wurden bei den Durchsuchungen angetroffen und verhaftet.
Im Zuge der Ermittlungen ergaben sich nach Polizeiangaben weitere Verdachtsmomente, die nicht im Zusammenhang mit dem Hauptermittlungskomplex wegen Bestechlichkeit und Falschbeurkundung stehen. Diese betreffen fünf weitere Polizeibeschäftigte wegen Strafvereitelung und Urkundenfälschung. Gegen sie wurden Verfahren eingeleitet. Drei der fünf Verdächtigen sollen versucht haben, den Verdacht der Bestechlichkeit und der Falschbeurkundung gegen ihren Kollegen zu “vertuschen”.
Quelle: AFP