Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die deutschen Exporte und Importe von Personenkraftwagen sind im dritten Quartal 2021 stark zurückgegangen. Gründe für diese Entwicklung dürften der Chipmangel in der Automobilindustrie und weitere Lieferengpässe sein, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Aus Deutschland exportiert wurden von Juli bis September 2021 Pkw im Wert von 23,1 Milliarden Euro. Das waren 17,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Pkw-Importe gingen mit -29,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal noch stärker zurück – auf 11,2 Milliarden Euro. Die deutschen Auto-Exporte und -Importe lagen damit auf dem niedrigsten Wert seit dem besonders stark von coronabedingten Einschränkungen geprägten zweiten Quartal 2020.
Damals wurden Pkw im Wert von 15,5 Milliarden Euro exportiert und Pkw im Wert von 9,4 Milliarden Euro importiert. Zuvor hatten die Auto-Exporte im ersten Quartal 2010 (22,7 Milliarden Euro) niedriger gelegen, die Importe hatten zuvor im dritten Quartal 2016 (11,1 Milliarden Euro) das Niveau des dritten Quartals 2021 unterschritten. Der Rückgang ist sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten auf Autos mit Verbrennungsmotoren zurückzuführen. Bei den reinen Elektrofahrzeugen und den sogenannten Mild-Hybridfahrzeugen, die nicht durch externe Stromquellen aufgeladen werden, waren dagegen auch im dritten Quartal 2021 starke Zuwächse zu verzeichnen: Von Juli bis September 2021 wurden 69.800 reine Elektrofahrzeuge im Wert von 2,9 Milliarden Euro exportiert – ein wertmäßiger Anstieg um mehr als ein Viertel (+26,9 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Bei den Importen war der Anstieg noch deutlicher: Mit 59.700 importierten Elektrofahrzeugen für 1,7 Milliarden Euro stieg der Wert im Vorjahresvergleich um mehr als die Hälfte (+58,4 Prozent), so die Statistiker. Im gleichen Zeitraum wurden 71.200 sogenannte Mild-Hybride mit Otto- und Elektromotor für 3,3 Milliarden Euro exportiert. Dieser Wert hat sich damit gegenüber dem dritten Quartal 2020 mehr als verdoppelt (+126,8 Prozent). Importiert wurden 29.500 Mild-Hybride für 0,7 Milliarden Euro (+22,4 Prozent).
Autos mit Verbrennungsmotor machten auch im Jahr 2021 noch den Großteil der deutschen Pkw-Exporte und -Importe aus, die Tendenz war jedoch stark rückläufig. In den drei wichtigsten Hubraumklassen für Pkw mit Verbrennungsmotoren wurden im dritten Quartal 2021 zusammen 254.000 Autos im Wert von 8,5 Milliarden Euro exportiert. Damit sanken die Exporte gegenüber dem Vorjahresquartal um 44,8 Prozent. Importiert wurden in den drei Segmenten 213.900 Pkw im Wert von 4,3 Milliarden Euro (-49,8 Prozent).
Die meisten Autos wurden in die Vereinigten Staaten exportiert. Dorthin gingen Pkw im Wert von 3,2 Milliarden Euro (-12,9 Prozent gegenüber dem 3. Quartal 2020). Weitere wichtige Empfängerstaaten waren China mit Exporten in Höhe von 2,9 Milliarden Euro (-27,2 Prozent) und das Vereinigte Königreich mit 2,0 Milliarden Euro (-33,7 Prozent). Auch importseitig waren die USA auf dem Automobilmarkt der wichtigste Handelspartner Deutschlands.
Von dort wurden Pkw im Wert von 1,6 Milliarden Euro importiert (-12,6 Prozent). In dieser Rangfolge der wichtigsten Importstaaten folgten Spanien mit Pkw-Importen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro (-45,8 Prozent) und Tschechien mit Pkw-Importen für 0,9 Milliarden Euro (-34,9 Prozent).
Quelle: DTS