Omikron-Variante versetzt die Welt in Alarmbereitschaft

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In immer mehr Ländern tritt die erstmals in Südafrika entdeckte Virusvariante Omikron auf und versetzt Regierungen weltweit in Alarmbereitschaft: Nach ersten Fällen in Belgien und Israel wurde die neue Coronavirus-Variante am Wochenende auch aus Deutschland gemeldet. Großbritannien verschärfte seine Einreiseregeln für alle, Israel schließt ab Sonntagabend seine Grenzen für Ausländer ganz. In den Niederlanden warteten derweil 61 positiv getestete Flugpassagiere auf das Untersuchungsergebnis, ob sie sich mit der Omikron-Variante angesteckt haben.

Bei den in Deutschland gemeldeten Fällen handelt es sich um zwei hochgradige Verdachtsfälle in Bayern und einen weiteren in Hessen bei Reiserückkehrern aus Südafrika. Die zwei am Mittwoch über den Flughafen München eingereisten Passagiere befinden sich nach einem positiven PCR-Test in häuslicher Isolation, wie das bayerische Gesundheitsministerium am Samstagabend mitteilte. Eine Vollgenomsequenzierung soll nun Gewissheit bringen, ob es sich um die Omikron-Variante handelt. 

In Hessen wurde ein vollständig geimpfter Reiserückkehrer aus Südafrika, der über den Flughafen Frankfurt eingereist war, positiv auf das Coronavirus getestet. Das Ergebnis der vollständigen Sequenzierung stehe noch aus, teilte das hessische Sozialministerium am Samstag mit.

In einer ganzen Reihe weiterer Länder wurde die neue Variante inzwischen ebenfalls nachgewiesen. In Australien wurden zwei vollständig geimpfte Passagiere eines Flugs aus Südafrika positiv auf die Omikron-Variante getestet, wie die Gesundheitsbehörde des Bundesstaats New South Wales am Sonntag mitteilte. 

In Tschechien bestätigte ein Krankenhaus die Infektion einer aus Namibia eingereisten Patientin mit der neuen Variante. Aus Österreich wurde ein erster Verdachtsfall gemeldet. In Großbritannien wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums zwei miteinander in Verbindung stehende Omikron-Fälle entdeckt. 

Zahlreiche Länder, darunter auch Deutschland und weitere Mitgliedstaaten der EU, haben den Flugverkehr mit Südafrika und weiteren Ländern der Region beschränkt. Großbritannien und Israel gingen noch einen Schritt weiter und verschärften ihre generellen Einreiseregelungen. 

Wie der britische Premierminister Boris Johnson ankündigte, müssen künftig alle Einreisenden zwei Tage nach ihrer Ankunft in Großbritannien einen PCR-Test machen und sich bis zur Vorlage des Ergebnisses isolieren.

Israel wird seine Grenzen ab Sonntagabend erneut komplett für Ausländer schließen. Ausnahmen müssten von einem Sonderkomitee genehmigt werden, teilte das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennett mit. In Israel wurde bislang ein Omikron-Fall bei einem Rückkehrer aus Malawi bestätigt.

In den Niederlanden warteten am Sonntag 61 Flugpassagiere aus Südafrika in einem Quarantänehotel nahe dem Amsterdamer Flughafen auf die Nachricht, ob sie sich mit der Omikron-Variante infiziert haben. Sie waren am Samstag unter rund 600 Passagieren positiv auf Corona getestet worden. Nach Angaben der niederländischen Gesundheitsbehörden ist es “wahrscheinlich”, dass auch die Omikron-Variante darunter ist.

Am Donnerstag war in Südafrika die Entdeckung der neuen Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 bekannt gegeben worden. Nach Angaben südafrikanischer Wissenschaftler könnte die Variante wegen ungewöhnlich vieler Mutationen noch ansteckender als die derzeit grassierende Delta-Variante sein und die Impfstoffe weniger wirksam machen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Omikron als “besorgniserregend” ein. 

Die USA lobten unterdessen Südafrika für seine “Transparenz” gegenüber dem Rest der Welt seit der Entdeckung der Omikron-Variante. US-Außenminister Antony Blinken gratulierte “den südafrikanischen Wissenschaftlern zur schnellen Identifizierung der Omikron-Variante” und lobte “die südafrikanische Regierung für ihre Transparenz bei der Weitergabe dieser Informationen”.

Südafrikas Regierung hatte zuvor die von vielen Ländern beschlossenen Reiseverbote für Südafrikaner beklagt. Sie liefen darauf hinaus, dass Südafrika für seine Transparenz und seine Fähigkeit, neue Varianten schneller zu erkennen, bestraft werde, erklärte die Regierung am Samstag.

Quelle: AFP

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