Der US-Elektroautobauer Tesla verzichtet auf eine staatliche Förderung seiner in Brandenburg geplanten Batterieproduktion. Tesla und das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin teilten am Freitag mit, das Unternehmen habe seinen Antrag auf entsprechende Förderung zurückgezogen. Gründe nannte das Unternehmen nicht.
Tesla und das Ministerium betonten, der Autohersteller halte an den Planungen für die Batterie- und Recyclingfabrik in der “Gigafactory” in Grünheide bei Berlin fest. Tesla bedanke sich “ausdrücklich” für die “vertrauensvolle Zusammenarbeit und Partnerschaft mit öffentlichen Akteuren und Regierungen bei der Entwicklung des Batterieprojekts”, erklärte das Unternehmen.
Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums betonte, der Bau der Gigafactory habe in den vergangenen Wochen gute Fortschritte gemacht. Der Verzicht auf die staatliche Förderung zeigt demnach, “dass Deutschland ein attraktiver Investitionsstandort ist”.
Tesla plant die Inbetriebnahme der Autoproduktion für Ende des Jahres. Die finale Genehmigung steht aber noch aus. Der Konzern hat große Teile seines Werks mit vorläufigen Genehmigungen errichtet.
Die staatliche Beihilfe für die Batteriefabrik war bereits von der EU-Kommission genehmigt worden. Die nicht von Tesla genutzten Fördergelder “stehen nun für andere Vorhaben zur Verfügung”, erklärte die Ministeriumssprecherin weiter. Über die konkrete Verwendung müsse die neue Bundesregierung entscheiden.
Brüssel hatte im Januar dieses Jahr ein zweites europäisches Großprojekt zur Batterieproduktion für E-Autos in Höhe von 2,9 Milliarden Euro genehmigt. Beteiligt waren nach damaligen Angaben 42 Unternehmen aus zwölf EU-Ländern, darunter auch Tesla.
Die Batterie ist das teuerste Bauteil eines Elektroautos. Derzeit wird die Produktion noch von chinesischen, japanischen und südkoreanischen Firmen dominiert. Die Batterieproduktion in Europa darf daher als “Important Project of Common European Interest” (IPCEI) in größerem Umfang finanziell unterstützt werden als sonst erlaubt.
Quelle: AFP