Sorge vor neuer Coronavirus-Variante zieht Europas Börsen in den Keller

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Die Sorge vor weitreichenden wirtschaftlichen Folgen der neuen Corona-Variante hat Europas Börsen am Freitag einbrechen lassen. Verlierer des Börsentages waren insbesondere die Aktien von Airlines und Tourismusunternehmen angesichts neuer Reisebeschränkungen. Die Entwicklungen in der Pandemie belasteten außerdem den Ölpreis.

Die in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante B.1.1.529 könnte noch ansteckender sein als die Delta-Variante, außerdem ist unklar, ob die Corona-Impfstoffe ausreichend gegen sie wirken. Die Mutante schürt daher große Bedenken hinsichtlich der Erholung der Weltwirtschaft. Sie könnte zu neuen Lockdowns und Reisebeschränkungen führen und das Wirtschaftswachstum vieler Länder belasten.

Das spiegelte sich am Freitag an den Finanzplätzen wider: Die Indizes in Frankfurt am Main und London brachen nach Börsenstart um über drei Prozent ein, in Paris waren es über vier Prozent. Im Laufe des Vormittags erholten sich die Kurse wieder leicht.

Auch die Kurse an den asiatischen Börsen fielen stark. Die Handelsplätze in Tokio, Hongkong und Shanghai schlossen im Minus. In New York zeichnete sich im vorbörslichen Handel ein Minus von zwei Prozent ab.

Die Preise für Rohöl fielen je nach Sorte um sechs bis sieben Prozent. Ihre Entwicklung hängt von konjunkturellen Vorhersagen ab. Sogar der Bitcoin, die führende Kryptowährung, brach um knapp acht Prozent ein. 

Zugleich verwiesen Finanzmarktexperten wie Justin Tang von United First Partners darauf, dass die Welt mittlerweile an derlei schlechte Schlagzeilen gewöhnt sei. “Mit Mutationen wird gerechnet, sie sind nichts Unbekanntes.” So prüft unter anderem bereits der Hersteller Biontech die Effektivität seines Impfstoffs gegen die neue Variante.

Deutschland und andere EU-Länder hatten nach Bekanntwerden der neuen Virusvariante angekündigt, den Flugverkehr mit Südafrika sowie möglicherweise auch mit Nachbarländern drastisch einzuschränken. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) riet von Reisebeschränkungen wegen der neuen Virusvariante hingegen vorerst ab. Die WHO empfehle den Ländern, “weiterhin eine risikobasierte und wissenschaftliche Herangehensweise bei der Verhängung von Reisebeschränkungen anzuwenden”.

Als erstes Land in Europa meldete Belgien am Freitag eine Infektion mit der neuen Coronavirus-Variante. Demnach wurde die Mutante bei einem aus Ägypten zurückkehrenden Reisenden festgestellt.

Quelle: AFP

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