Beim Kentern eines Flüchtlingsbootes im Ärmelkanal sind mindestens fünf Menschen gestorben. Die Besatzung eines Bootes der französischen Marine habe am Mittwochnachmittag vor der Küste von Calais etwa 15 Menschen im Wasser treiben sehen, teilte das Innenministerium in Paris mit. Fünf von ihnen konnten nur noch tot geborgen werden, mehrere Schiffbrüchige wurden teils bewusstlos von der Marine an Bord genommen.
Nach Angaben der zuständigen Präfektur ist die Zahl der versuchten Überfahrten von Frankreich nach Großbritannien seit Beginn des Jahres auf 31.500 gestiegen. Damit hat sie sich seit August verdoppelt. Etwa 7800 Menschen wurden aus Seenot gerettet. Insgesamt sind 2021 bislang mindestens zwölf Menschen gestorben oder gelten als vermisst. Die Überfahrten von Migranten nach Großbritannien tragen erheblich zu den Spannungen zwischen Paris und London bei.
Die Migranten nutzen oft seeuntaugliche Boote und zahlen Schleppern hohe Preise. Viele wollen nach Großbritannien, weil sie die Sprache sprechen und dort bereits Bekannte oder Verwandte haben. Der Anstieg der Zahlen seit August dürfte damit zu tun haben, dass die Überfahrt mit den sinkenden Temperaturen demnächst noch gefährlicher wird.
Quelle: AFP