Die Bevölkerungszahl in Deutschland hat sich innerhalb der jetzigen Landesgrenzen in den vergangenen 200 Jahren mehr als vervierfacht. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebten auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik knapp 20 Millionen Menschen, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Heute sind es mehr als 83 Millionen Menschen.
Jedoch wuchs die Zahl in einzelnen Regionen Deutschlands unterschiedlich. Am stärksten nahm die Bevölkerung im Westen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland zu. Im Vergleich leben in diesen vier Bundesländern heute rund sechsmal so viele Menschen wie vor 200 Jahren. Heute sind es 29,3 Millionen – vor 200 Jahren waren es noch 4,9 Millionen.
In Bayern und Baden-Württemberg wuchs die Zahl um das Vierfache von 5,7 auf 24,2 Millionen. Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen verzeichneten innerhalb von 200 Jahren einen Anstieg von 3,0 auf 13,4 Millionen Einwohner.
Ein Auf und Ab gab es in den ostdeutschen Bundesländern einschließlich Berlin. Zwischen 1850 und 1920 war diese Region im Vergleich zum Westen, Norden und Süden lange Zeit die bevölkerungsreichste. Bis zum Zweiten Weltkrieg verlief die Entwicklung parallel zum Westen. Mit der deutschen Teilung und der Gründung der DDR änderte sich das.
Seit 1950 nahm die Einwohnerzahl von 20,5 Millionen auf 16,1 Millionen ab. Laut den Forschern leben im Osten heute so viele Menschen wie etwa im Jahr 1910. In den vergangenen zehn Jahren wuchs die Region jedoch wieder um 265.000 Menschen an.
Quelle: AFP