Wegen Versäumnissen der US-Bundespolizei FBI sollen Überlebende und Angehörige von Opfern des Schulmassakers von Parkland einem Medienbericht zufolge 130 Millionen Dollar Entschädigung erhalten. Diese Summe – umgerechnet rund 115 Millionen Euro – werde das US-Justizministerium im Zuge einer Vereinbarung an rund 40 Betroffene und Opferfamilien auszahlen, berichtete die “New York Times” am Montagabend (Ortszeit). Eine endgültige Vereinbarung steht demnach aber noch aus.
Der damals 19-jährige Nikolas Cruz hatte am Valentinstag 2018 mit einem halbautomatischen Gewehr das Feuer auf Schüler und Lehrer seiner ehemaligen Schule in Parkland im Bundesstaat Florida eröffnet. Er tötete 17 Menschen und verletzte 17 weitere.
Das FBI räumte nach dem Schulmassaker ein, Hinweisen zu einer womöglich bevorstehenden Gewalttat durch Cruz nicht nachgegangen zu sein. Fünf Monate vor dem Schulmassaker hatte der Betreiber eines Youtube-Kanals gemeldet, dass ein Nutzer namens Nikolas Cruz geschrieben habe, er werde ein “professioneller Schulschütze”.
Nur sechs Wochen vor dem Massaker rief eine Frau dann eine FBI-Hotline an, um Cruz zu melden. Sie hatte gesehen, wie der Teenager auf der Online-Plattform Instagram dokumentierte, wie er Waffen und Munition anhäufte. “Ich weiß, dass er explodieren wird”, sagte die Frau damals. Sie fürchte, dass er sich in eine “Schule einschleichen wird und alles zusammenschießt”.
Das FBI musste nach der Attacke einräumen, den Hinweisen nicht ordnungsgemäß nachgegangen zu sein. Opferfamilien verklagten die Bundespolizei deswegen.
Der Angriff in Parkland war eines der schlimmsten Schulmassaker in der US-Geschichte. Im vergangenen Oktober bekannte sich der heute 23-jährige Cruz des 17-fachen Mordes und 17-fachen Mordversuchs und damit in allen Anklagepunkten schuldig. Ihm droht die Todesstrafe.
Quelle: AFP