Im Südwesten Frankreichs hat ein 70-jähriger Jäger eine Bärin getötet, die ihn zuvor gebissen und schwer verletzt hatte. Mit anderen Jägern auf der Suche nach Wildschweinen war der 70-Jährige am Samstag in der Gegend von Seix im Pyrenäen-Departement Ariège auf die Bärin und ihre Jungen getroffen, wie örtliche Behörden mitteilten. Die Bärin habe ihn angegriffen und verletzt, berichtete der Jäger demnach. Daraufhin habe er zwei Mal auf sie geschossen.
Einsatzkräfte der Polizei fanden den Jäger am Samstagnachmittag, ein paar Meter von ihm entfernt lag der Bärenkadaver. Der Jäger wurde nach Behördenangaben mit einer Wunde in Höhe der Oberschenkelarterie in ein Toulouser Krankenhaus eingeliefert und dort auf die Intensivstation gebracht. Aus mit dem Fall vertrauten Kreisen hieß es, der Zustand des 70-Jährigen sei ernst.
Zu dem Vorfall wurde eine Untersuchung eingeleitet. “Das ist es, was wir wirklich befürchtet haben”, sagte die Präsidentin des Departementrates von Ariège, Christine Tequi. “Heute kann man wirklich sehen, dass das Zusammenleben kompliziert ist”, fügte sie mit Blick auf das Nebeneinander von Menschen und Bären in der Region hinzu.
Braunbären waren in den Pyrenäen nahezu ausgestorben. Frankreich brachte jedoch in den 1990er Jahren im Zuge eines Wiederansiedlungsprogramms Braunbären aus Slowenien in die Region. Heute leben dort etwa 60 Braunbären. Dies verursacht zunehmend Spannungen mit örtlichen Landwirten, die ihr Vieh durch die Raubtiere in Gefahr sehen.
Vergangenes Jahr wurden in den Pyrenäen drei Bären illegal getötet: zwei in Spanien und einer in Frankreich. Die französische Regierung hat sich verpflichtet, jeden durch Menschen getöteten Bären durch ein neues Exemplar zu ersetzen.
Quelle: AFP