Der Opel-Mutterkonzern Stellantis hat seine Pläne aufgegeben, das Stammwerk in Rüsselsheim und das Werk in Eisenach aus der Opel GmbH Deutschland auszugliedern. Eisenach verbleibe als selbstständiger Unternehmensteil unter dem Dach der Opel Automobile GmbH, teilten das Unternehmen und die Gewerkschaft IG Metall am Mittwoch mit. “Verbindlich zugesagt” sei zudem der Bau des kompletten Elektro-SUV Grandland in Eisenach ab Januar 2022.
Anfang Oktober war die Produktion in Eisenach wegen der Chipkrise bis Ende des Jahres gestoppt worden. Wenige Tage später wurden dann Pläne von Stellantis bekannt geworden, Rüsselsheim und Eisenach auszugliedern. Ende Oktober protestierten Opel-Beschäftigte in Eisenach und Kaiserslautern dagegen; Opel-Beschäftigte aus Rüsselsheim beteiligten sich an einer entsprechenden Aktion in Frankfurt am Main. Die Regierungen der betroffenen Bundesländer Hessen und Thüringen forderten ein Gespräch mit Stellantis-Chef Carlos Tavares.
Den Verbleib der Werke “in der Opel-Familie” nannte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Uwe Baum nun einen großen Erfolg. “Der Widerstand der Betriebsräte und der IG Metall haben zusammen mit dem Engagement der Belegschaft und der Unterstützung der Politik Wirkung gezeigt.” Der Leiter des IG-Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger, erklärte: “Ich hoffe, dass das Management in Zukunft das Unternehmen konstruktiver und transparenter lenkt und Opel ab jetzt nur noch mit innovativen Fahrzeugen die Beschäftigten und die Öffentlichkeit begeistert.” Auch Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zeigte sich “hocherfreut”.
Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz erläuterte, die “Geschäftstätigkeit im Werk Eisenach” werde in einer eigenen Gesellschaft gebündelt, die eine Tochtergesellschaft der Opel Automobile GmbH sein werde. Die “mit einer solchen Produktionsorganisation verbundenen Vorteile” sollten dazu beitragen, “die Leistungsfähigkeit des Werks Eisenach nachhaltig zu sichern”, erklärte der Stellantis-Personalchef in Deutschland, Ralph Wangemann. Bestehende Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen würden weiter gelten.
Hochgeschurtz erklärte, “dank flexibler Planungen und umfassender Maßnahmen des Stellantis-Konzerns” sei es gelungen, die Wiederaufnahme des Betriebs in Eisenach für Anfang Januar zu bestätigen. Der neue Grandland sei “ein topmodernes, elektrifiziertes SUV-Flaggschiff, das sich großer Beliebtheit bei unseren Kunden erfreut”.
Quelle: AFP