Angesichts der dichten Smog-Wolke, die seit der vergangenen Woche über Neu Delhi hängt, bleiben die Schulen in der indischen Hauptstadt bis auf Weiteres geschlossen. Das kündigte die Kommission für die Regulierung der Luftqualität in der Hauptstadtregion am Dienstagabend an. Die Bürger wurden aufgefordert, im Homeoffice zu arbeiten und ein Einfahrverbot für Lastwagen mit nicht notwendigen Gütern wurde verhängt.
Sechs der elf Heizkraftwerke in einem Umkreis von 300 Kilometern wurden angewiesen, ihren Betrieb vorläufig einzustellen. Auch die Arbeit auf den meisten Baustellen wurde gestoppt. Die Kommission forderte, dass mindestens die Hälfte der Regierungsangestellten von zu Hause aus arbeiten sollten, und rief die Mitarbeiter privater Unternehmen auf, es ihnen gleich zu tun.
Am Samstag hatte die Regierung der Hauptstadtregion bereits eine einwöchige Schließung aller Schulen angeordnet. Einen vom Obersten Gericht geforderten Lockdown lehnte sie jedoch am Montag ab. Eine solche Maßnahme sei nur sinnvoll, wenn auch die umliegenden Bundesstaaten in den Kampf gegen die Luftverschmutzung einbezogen würden, erklärte die regionale Regierung.
Neu Delhi ist eine der schmutzigsten Städte weltweit. Seit der vergangenen Woche hängt wieder einmal dichter grauer Smog über der Millionenmetropole. Zu der starken Luftverschmutzung haben unter anderem Bauern aus dem Umland beigetragen, die zu Beginn des Winters Erntereste auf ihren Felder abbrennen.
In der vergangenen Woche lag die Feinstaub-Belastung in Neu Delhi zeitweise um das 30-Fache über dem Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Laut einem Bericht des Fachmagazins “The Lancet” starben im Jahr 2019 fast 17.500 Menschen in Delhi an den Folgen der Luftverschmutzung.
Quelle: AFP