Bei einer Razzia gegen einen Drogenhändlerring sind am Dienstag in Baden-Württemberg zwölf Beschuldigte festgenommen worden. Bis zu 600 Beamte durchsuchten 35 Wohn- und Geschäftsraume sowie mutmaßliche sogenannte Bunkerwohnungen zur Drogenlagerung, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Der Schwerpunkt der Razzia lag im Stuttgarter Stadtgebiet, zusätzlich wurden aber auch Objekte unter anderem in Böblingen, Ulm und Esslingen durchsucht.
Dabei beschlagnahmten die Ermittler rund ein Kilogramm an Drogen – insbesondere Marihuana und eine kleine Menge Kokain -, Waffen, hochpreisige Fahrzeuge, Mobiltelefone, Speichermedien, schriftliche Unterlagen und knapp hunderttausend Euro Bargeld. Insgesamt wurde den Angaben zufolge zwischenzeitlich gegen insgesamt 27 Beschuldigte im Alter zwischen 23 und 38 Jahren ermittelt.
Acht davon – deutsche, italienische und türkische Staatsbürger – sollten am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Sie stehen demnach im Verdacht, regelmäßige Transporte von erheblichen Mengen an Marihuana und Kokain von Spanien nach Deutschland organisiert und anschließend die Umverteilung der Drogen, vorrangig auf das Stuttgarter Stadtgebiet, veranlasst zu haben. Dabei sollen sie 2020 und 2021 unter anderem mehrere Kilogramm Kokain sowie mehrere hundert Kilogramm Marihuana angekauft und weiterverkauft haben.
Ein weiterer Mann wurde wegen Marihuanahandels festgenommen und sollte auch am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Drei Beschuldigte wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen 13 der Beschuldigten wurde zudem gesondert wegen des Verdachts von Steuerstraftaten ermittelt. In diesem Zusammenhang wurden Vermögenswerte von rund 4,7 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauerten an.
Quelle: AFP