Der Konzernbetriebsrat der Deutsche Bahn warnt vor den Folgen einer Zerschlagung des Unternehmens. Im Falle eines Spaltung des Konzerns drohe der “Verlust tausender Arbeitsplätze und eine langwierige Lähmung der Verkehrswende”, erklärte der Betriebsrat am Dienstag. Anstatt das bestehende “Erfolgsmodell” zu schwächen und die Beschäftigten zu verunsichern, brauche es eine “noch engere Zusammenarbeit im Konzern und die dringend benötigten Investitionen in die Infrastruktur”.
“Die Deutsche Bahn darf nicht zum Spielball von kurzfristiger Klientelpolitik werden”, erklärte der Betriebsratsvorsitzende Jens Schwarz. “Wer Hand an den integrierten Konzern legt, schwächt die Deutsche Bahn und schadet so der Eisenbahn in Deutschland.”
Sollte der Konzern in eine Netz- und eine Verkehrssparte zerschlagen werden, wären nach Einschätzung des Betriebsrats tausende Jobs in Gefahr, etwa bei den konzerninternen Dienstleistern. Es drohe die Auslagerung von Aufträgen “und damit der Verlust von Arbeitsplätzen, massive Lohneinbußen und abgesenkte Sozialleistungen”. Eine Aufspaltung würde außerdem “viel Zeit und viel Geld” kosten, warnte Schwarz.
Der “Spiegel” hatte Anfang November berichtet, dass bei den Koalitionsverhandlungen der Ampel-Parteien über die Zerschlagung der Deutschen Bahn in Schienennetz und Betrieb beraten werde. Grüne und FDP seien für eine Trennung von Netz und Betrieb, die SPD dagegen. Der Staatskonzern soll bis 2030 die Fahrgastzahlen verdoppeln.
Quelle: AFP