Indiens Hauptstadt Neu Delhi lehnt einen vom Obersten Gericht des Landes geforderten Smog-Lockdown ab. In einer Stellungnahme an das Gericht erklärte die Regierung der indischen Hauptstadtregion am Montag, eine solche Maßnahme sei nur sinnvoll, wenn auch die umliegenden Bundesstaaten in den Kampf gegen die Luftverschmutzung einbezogen würden.
Neu Delhi ist eine der schmutzigsten Städte weltweit. Seit der vergangenen Woche hängt wieder einmal dichter grauer Smog über der Millionenmetropole. Zu der starken Luftverschmutzung haben unter anderem Bauern aus dem Umland beigetragen, die zu Beginn des Winters Erntereste auf ihren Felder abbrennen.
In der vergangenen Woche lag die Feinstaub-Belastung in Neu Delhi zeitweise um das 30-Fache über dem Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Am Samstag ordnete die Regierung der Hauptstadt daher eine einwöchige Schließung aller Behörden, Schulen und Baustellen an. Auch der Oberste Gerichtshof schaltete sich ein und empfahl, einen “Verschmutzungs-Lockdown” für die 20 Millionen Einwohner Neu Delhis zu verhängen.
Die regionale Regierung entgegnete nun: “Angesichts der kompakten Größe Neu Delhis hätte ein Lockdown nur begrenzte Auswirkungen auf die Luftqualität.” Sie räumte zugleich ein, dass die Industrie den größten Anteil an der Luftverschmutzung habe, gefolgt vom Verkehr und vom Staub von Straßen und Baustellen. Die brennenden Felder im Umland tragen demnach nur vier Prozent zu der Feinstaub-Belastung bei.
Quelle: AFP