Die belarussische Fluggesellschaft Belavia hat ein Flugverbot auf der Route von Dubai nach Belarus für Menschen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und dem Jemen verhängt. Der Schritt sei auf Ersuchen der Vereinigten Arabischen Emirate erfolgt, teilte Belavia am Sonntag mit. Derweil kündigte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko an, es werde “aktiv” an einer Rückführung der im Grenzgebiet zu Polen festsitzenden Flüchtlinge in ihre Heimatländer gearbeitet – zugleich erklärte er, die Menschen “falls nötig” nach München fliegen zu lassen.
Zuvor hatte bereits die private syrische Fluggesellschaft Cham Wings ihre Flüge nach Belarus wegen der Flüchtlingskrise eingestellt. Zudem hatte die türkische Regierung Menschen aus Syrien, dem Irak und dem Jemen die Weiterreise nach Belarus verboten. Der Flugverkehr zwischen Bagdad und Minsk war bereits im August eingestellt worden.
Lukaschenko sagte am Montag, sein Land wolle nicht, dass die Flüchtlingskrise an der gemeinsamen Grenze mit Polen zu einem “Konflikt” eskaliere. Ein Konflikt mit Polen sei “absolut schädlich für uns”. Minsk arbeite “aktiv” daran, die Flüchtlinge zu überzeugen, in ihre Heimat zurückzukehren. Allerdings seien “diese Leute sehr stur”, keiner wolle zurückkehren.
Zugleich sagte er, Belarus könne auch ein Angebot der Stadt München annehmen, die Flüchtlinge mit Belavia nach Deutschland zu fliegen, sollte Polen keinen “humanitären Korridor” zur Verfügung stellen. “Wir werden sie mit unseren eigenen Flugzeugen nach München schicken, falls nötig.” Die Organisation einer “Flüchtlingsbewegung” durch Belarus wäre für sein Land teurer, er habe nicht die Absicht, dies zu tun.
Tausende Menschen vor allem aus dem Nahen Osten sitzen derzeit bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im belarussisch-polnischen Grenzgebiet fest. Polen und andere EU-Länder werfen Lukaschenko vor, als Vergeltung für Sanktionen Flüchtlinge gezielt an die Grenzen von Lettland, Litauen und Polen zu schleusen. Moskau unterstütze seinen Verbündeten Minsk dabei.
Quelle: AFP