Nach medizinischen Notfall des Fahrers fährt Lkw 30 Kilometer führerlos über A3

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Wegen eines medizinischen Notfalls des Fahrers ist am späten Samstagabend ein Lkw über eine Strecke von etwa 30 Kilometern praktisch führerlos über die Autobahn A3 gefahren. Zu Zusammenstößen mit anderen Verkehrsteilnehmern kam es nicht, der Lastwagen zerstörte aber eine Reihe Absperrungen insbesondere im Baustellenbereich und streifte über lange Strecken die Leitplanken, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken am Sonntag in Würzburg mit.

Die Autobahn musste für die Aufräumarbeiten für gute sechs Stunden über eine Strecke von zehn Kilometern in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt werden. Erst am Sonntagvormittag konnte die Sperrung wieder aufgehoben werden.

Mehrere Zeugen hatten der Polizei eine in Schlangenlinien über die Autobahn fahrende Sattelzugmaschine ohne Anhänger gemeldet. Eine Polizeistreife konnte das im Bereich Kist in Fahrtrichtung Nürnberg auf der A3 fahrende Fahrzeug schnell ausmachen. Trotz Blaulicht, Martinshorn und Anhaltesignal habe der Fahrer aber nicht reagiert.

Die Zugmaschine sei in Schlangenlinien weiter gefahren. Dabei sei das Fahrzeug mehrfach mit der Leitplanke kollidiert und habe im Baustellenbereich am Autobahndreieck Würzburg-Biebelried zahlreiche Warnbaken überfahren. Auch die Fahrbahnteiler seien zerstört worden und ragten anschließend zum Teil in die Gegenfahrbahn, so die Polizei. Erst an der Ausfahrt der Anschlussstelle Kitzingen sei der Lastwagen zum Stehen gekommen.

Die Polizisten stellten anschließend bei dem 48 Jahre alten Fahrer aus dem Landkreis Main-Spessart einen medizinischen Notfall fest. Er kam ins Krankenhaus. Hinweise auf Alkohol- oder Drogeneinfluss hätten sich nicht ergeben. Im Autobahnbereich entstand erheblicher Sachschaden. Vereinzelt meldeten Verkehrsteilnehmer außerdem Schäden durch Trümmerteile an ihren Fahrzeugen. Die Gesamtschadenhöhe sei noch nicht zu beziffern.

Quelle: AFP

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