Aufgrund der stark steigenden Corona-Infektionszahlen spitzt sich die Lage in den Kliniken im Süden und Osten Deutschlands einem Bericht zufolge dramatisch zu. In Bayern und Baden-Württemberg würden bereits “täglich Verlegungen zwischen Krankenhäusern zum Ausgleich und zum Erhalt der Funktionsfähigkeit durchgeführt”, meldeten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf einen vertraulichen Bericht der Länder. Auch in Hessen werde es immer schwieriger, Patienten auf den Intensivstationen unterzubringen.
Als alarmierend wird demnach auch die Situation im Osten beurteilt, vor allem in Thüringen und Sachsen. “Die Lage der Krankenhäuser in diesen beiden Ländern wird insbesondere in Thüringen als dramatisch eingestuft”, heißt es laut den Zeitungen der Funke Mediengruppe in dem Bericht der länderübergreifenden Steuerungsgruppe des sogenannten Kleeblattsystems zur Verteilung von Patienten bei regionaler Überlastung.
Um die Kliniken in Corona-Hochinzidenzgebieten zu entlasten, ziehen die Länder dem Bericht zufolge erstmals auch deutschlandweite Verlegungen vor Patienten in Betracht: So sei in Baden-Württemberg bereits erwogen worden, Patienten über 700 Kilometer nach Schleswig-Holstein zu verlegen. In Bayern seien Patienten zum Teil rund 400 Kilometer weit aus dem südöstlichen Landesteil nach Würzburg im Norden verlegt worden.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt seit mehr als einer Woche kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erhöhte sich der Wert am Samstagmorgen auf 277,4 und erreichte damit den sechsten Tag in Folge einen neuen Höchststand.
Quelle: AFP