Der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen bewirbt sich erneut für den CDU-Parteivorsitz. Er kandidiere “in der tiefen Überzeugung, dass es kein Weiter-so gibt” und dass er eine “inhaltliche Erneuerung” der CDU bewirken könne, sagte der frühere Umweltminister am Freitag in Berlin. Im Januar war Röttgen mit seiner ersten Kandidatur für den Parteivorsitz gescheitert: Auf dem Bundesparteitag unterlag er in der ersten Abstimmungsrunde Armin Laschet und Friedrich Merz.
Röttgen kündigte an, im Fall seiner Wahl die 39-jährige Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann aus Hamburg als Generalsekretärin vorzuschlagen. “Sie ist eine Persönlichkeit, die intellektuell, organisatorisch und kommunikativ in der Lage ist, dieses herausragende Amt wahrzunehmen”, sagte Röttgen.
Seine wichtigste Aufgabe sehe er darin, den Status der CDU als Volkspartei zu bewahren. “Die Mitte, das ist der Standort für die CDU”, sagte Röttgen. “Dieser Standort muss sich in der Person des Vorsitzenden ausdrücken.” Die CDU müsse vor allem “Stimmen in der Mitte zurückholen”.
Die Bewerbungsfrist für die CDU-Vorsitzkandidaten läuft noch bis Mittwoch kommender Woche. Sie benötigen dafür die Unterstützung eines Landes- oder Bezirksverbands.
Kanzleramtsminister Helge Braun hat sich bereits als Kandidat zu erkennen gegeben; er soll am Freitagabend offiziell von seinem Heimatkreisverband Gießen nominiert werden. Als weiterer wahrscheinlicher Kandidat gilt Merz, der sich bislang aber bedeckt hält.
Im Dezember soll ein Mitgliederentscheid über die Kandidaten stattfinden. Erhält kein Kandidat die absolute Mehrheit, ist ein Stichentscheid der Basis geplant. Offiziell ins Amt gewählt werden soll der neue Parteichef auf einem Parteitag am 21. und 22. Januar in Hannover.
Quelle: AFP