Der US-Elektroautobauer Rivian hat einen fulminanten Börsengang hingelegt und eine Marktbewertung von rund 100 Milliarden Dollar erreicht. Die Aktie des hoch gehandelten Tesla-Konkurrenten legte am Mittwoch an der Wall Street um zwischenzeitlich mehr als 50 Prozent zu und schloss bei 100,73 Dollar. Rivian wurde damit einschließlich Aktienoptionen mit 99,9 Milliarden Dollar (rund 86 Milliarden Euro) bewertet – das ist deutlich mehr als die US-Autobau-Giganten Ford und General Motors.
Das 2009 vom Jungunternehmer Robert Scaringe gegründete Startup-Unternehmen nahm mit dem Gang an die Börse mindestens 11,9 Milliarden Dollar ein. Das ist der größte Börsengang dieser Art seit der Ankunft des chinesischen Online-Riesen Alibaba an der Wall Street im Jahr 2014.
Rivian hatte den Ausgabepreis am Dienstagabend auf 78 Dollar pro Aktie festgelegt und 153 Millionen Aktien angeboten. Der Elektroautobauer, der auf Pickups, SUVs und Lieferwagen setzt, hatte vergangene Woche für seine Aktien noch eine Preisspanne von 57 bis 62 Dollar anvisiert. Gehandelt wird die Rivian-Aktien an der New Yorker Technologie-Börse Nasdaq.
Inmitten einer wachsenden Nachfrage nach Elektroautos setzen Anleger große Hoffnungen in das Unternehmen, an dem Ford und der Onlineriese Amazon Anteile halten. Rivian hatte 2020 rund eine Milliarde Dollar Schulden gemacht, will aber den Erfolg von Tesla kopieren, dessen Aktienpreis in den vergangenen Monaten durch die Decke gegangen ist.
Rivian lieferte seine ersten Pickups namens R1T erst im September aus. SUVs für Privatkunden ab einem Preis von rund 70.000 Dollar sollen im Dezember folgen. Amazon hat den Kauf von 100.000 elektrischen Lieferwagen zugesagt.
Neben zahlreichen Startups setzen auch große traditionelle Autobauer zunehmend auf Elektrofahrzeuge. Das spiegelt die allmähliche Abkehr von Autos mit Verbrennungsmotoren im Kampf gegen die Erderwärmung wider.
Quelle: AFP