Lockdowns und Lieferschwierigkeiten auf der ganzen Welt haben das Umsatzwachstum des deutschen Sportwarenherstellers Adidas im dritten Quartal deutlich gedämpft. Insgesamt sei das Umsatzwachstum aufgrund der Corona-Einschränkungen um rund 600 Millionen Euro niedriger ausgefallen, erklärte Adidas am Mittwoch. Insgesamt erhöhte sich der Umsatz des Unternehmens jedoch im dritten Quartal um drei Prozent und erreichte knapp 5,8 Milliarden Euro, nach rund 5,6 Milliarden Euro im Vorjahresquartal.
“In einem sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite herausfordernden Umfeld, hat sich Adidas gut geschlagen”, erklärte Vorstandschef Kasper Rorsted. In weniger beeinträchtigten Märkten sei ein starkes Umsatzwachstum verzeichnet worden. “Gleichzeitig müssen wir mit den Engpässen in der globalen Lieferkette umgehen”, erklärte Rorsted weiter.
Bei der Bruttomarge – also dem Gewinn nach Abzug der Herstellungs- und Verkaufskosten – verzeichnete das Unternehmen im dritten Quartal einen leichten Rückgang um 0,2 Prozentpunkte auf 50,1 Prozent. Die positiven Effekte, beispielsweise der deutlich höhere Anteil von Verkäufen zum vollen Preis, seien durch negative Auswirkungen der Corona-Pandemie teilweise aufgehoben worden, erklärte das Unternehmen.
Konkret nannte das Unternehmen Währungsschwankungen und erheblich höhere Kosten der Lieferkette. Unter dem Strich erzielte Adidas im dritten Quartal einen Gewinn von 479 Millionen Euro, ein Minus von 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Geld in die Kassen spülte auch der Verkauf des angeschlagenen Tochterunternehmens Reebok an die Authentic Brands Group zu einem Verkaufspreis von insgesamt bis zu 2,1 Milliarden Euro. Der Abschluss des Geschäfts ist für das erste Quartal 2022 geplant, im dritten Quartal verbuchte Adidas jedoch bereits eine Zuschreibung von 402 Millionen Euro.
Trotz der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie bestätigte Adidas seine Umsatz- und Gewinnprognose für das Jahr 2021. Das Unternehmen erwartet nach eigenen Angaben einen Umsatzanstieg von bis zu 20 Prozent. Aufgrund der “länger als erwartet andauernden Herausforderungen bei der Beschaffung” und einem schwierigen Marktumfeld in China geht Adidas jedoch mittlerweile davon aus, dass das Wachstum “im unteren Bereich der Spanne liegen wird”. Die Bruttomarge im Jahr 2021 werde voraussichtlich zwischen 50,5 und 51 Prozent liegen, bisher hatte das Unternehmen mit rund 52 Prozent gerechnet.
Quelle: AFP