Es dürfte der größte Börsengang Indiens werden: Am Montag begann der Verkauf von Aktien des Online-Bezahldienstes Paytm an der Börse von Mumbai. Das Unternehmen könnte 2,46 Milliarden Dollar (2,13 Milliarden Euro) einnehmen und mit rund 20 Milliarden Dollar bewertet werden.
Paytm bietet neue Aktien im Wert von 83 Milliarden Rupien (1,1 Milliarden Dollar) an, Anteilseigner des Unternehmens wollen zudem Aktien für 100 Milliarden Rupien (1,34 Milliarden Dollar) verkaufen. Der Börsengang dauert bis Mittwoch.
Zu den Anteilseigner von Paytm gehören die chinesischen Unternehmen Ant und Alibaba des Milliardärs Jack Ma – sie allein besitzen fast 35 Prozent der Aktien. 18,3 Prozent hält der japanische Fonds Softbank Vision von Masayoshi Son. Auch die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway des US-Investors Warren Buffet hat Anteile an Paytm.
Das Unternehmen hatte Vijay Shekhar Sharma im Alter von 32 Jahren 2010 gegründet – ein Lehrersohn, der nach eigenen Angaben Englisch lernte, indem er Rockmusik hörte. Ihm gehören knapp 14 Prozent an Paytm. Das Unternehmen ist in Indien zum Synonym fürs digitale Bezahlen geworden und ist in der Corona-Pandemie stark gewachsen.
Im Juni hatte Paytm laut Angaben für die Börse 337 Millionen Kundinnen und Kunden. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 31,86 Milliarden Rupien. Paytm arbeitet nicht mit Gewinn, der Verlust betrug im vergangenen Jahr 17 Milliarden Rupien. Im Börsenprospekt teilt die Firma mit, dass sie “in absehbarer Zukunft” auch weiterhin Verluste schreiben werde.
Bislang größter Börsengang in Indien war der von Coal India im Jahr 2010; der Konzern nahm damals zwei Milliarden Dollar ein.
Quelle: AFP