Am Flughafen von Palma de Mallorca sind am Freitagabend wegen Menschen auf der Rollbahn alle Starts und Landungen knapp vier Stunden lang ausgesetzt worden. Nach einer Zwischenlandung wegen eines vermeintlichen medizinischen Notfalls rannten mehr als 20 Passagiere aus dem betroffenen Flugzeug auf die Landebahn, wie die Flughafenverwaltung mitteilte. Womöglich handelte es sich um einen gezielten Versuch der illegalen Einreise nach Spanien.
Zwölf Menschen wurden wieder in Gewahrsam genommen, zwölf weitere wurden am späten Samstagnachmittag noch vermisst. Die Ermittler prüfen nach Behördenangaben, ob der Notfall an Bord inszeniert wurde, um eine Zwischenlandung auf Mallorca zu erreichen.
“Zwölf Menschen wurden verhaftet und zwölf weitere müssen noch gefunden werden”, sagte die Vertreterin der spanischen Regierung auf den Balearen, Aina Calvo, bei einer Pressekonferenz am Samstag. “Solche Vorfälle hat es noch nie auf einem spanischen Flughafen gegeben.” Keiner der Festgenommenen habe politisches Asyl beantragt, betonte Calvo.
Ein Passagier hatte den Angaben zufolge auf dem Flug von Marokko in die Türkei über Unwohlsein geklagt. Daraufhin wurde die Maschine nach Palma de Mallorca auf der spanischen Ferieninsel umgeleitet. Im Krankenhaus stellten die Ärzte fest, dass dem vermeintlichen Patienten nichts fehlt. Die Polizei nahm ihn wegen des Verdachts der “Beihilfe zur illegalen Einwanderung” fest. Seine Begleitung floh den Polizeiangaben zufolge.
13 Flüge mit dem Ziel Palma de Mallorca mussten wegen des Zwischenfalls nach Angaben der Flughafenverwaltung umgeleitet werden, 16 abfliegende Maschinen hatten erhebliche Verspätungen. Der Flughafen wurde erst gegen Mitternacht wieder geöffnet.
Quelle: AFP