Tausende junge Klimaaktivisten haben am Freitag in Glasgow konkretere Maßnahmen von den Teilnehmern der Weltklimakonferenz COP26 gefordert. “Fossile Brennstoffe haben keine Zukunft” oder “Verteidigt die Zukunft” war auf Plakaten von Demonstranten zu lesen, die sich in der Innenstadt zu den von der Bewegung Fridays for Future organisierten Protesten versammelten. Prominente Klimaaktivistinnen aus aller Welt wie Greta Thunberg und Vanessa Nakate aus Uganda haben ihre Teilnahme an der Aktion am sogenannten “Youth Day” (Jugendtag) der COP26 zugesagt.
“Auf diesem UN-Klimagipfel erleben wir wieder einmal Politiker, die große Worte und große Versprechungen machen”, sagte Mitzi Jonelle Tan von den Philippinen. Nötig seien die drastische Verringerung von CO2-Emissionen sowie Entschädigungen des Nordens an den Süden für Anpassungsmaßnahmen zum Klimaschutz und für die Bewältigung von Verlusten und Schäden. “Wir müssen der Industrie mit fossilen Energien ein Ende bereiten.”
Die kenianische Aktivistin Elizabeth Wathuti rief besonders die reicheren Länder auf, “ihrer historischen Verantwortung” gerecht zu werden. “Bisher haben sie das nicht getan.” Umweltgruppen weisen immer wieder darauf hin, dass insbesondere die Regierungen reicher Staaten ihre Klimaversprechen in der Vergangenheit häufig nicht gehalten hätten.
Thunberg zeigte sich bislang unbeeindruckt von den Zusagen der Teilnehmer des Klimagipfels. “Dies ist nicht länger eine Klimakonferenz. Dies ist ein Festival der Grünfärberei der reichen Staaten. Eine zweiwöchiges Fest des ‘business as usual’ und ‘bla bla'”, erklärte sie am Vorabend der Demonstrationen via Twitter. Eine riesige Demonstration ist auch am Samstag in Glasgow geplant, dann werden bis zu 50.000 Teilnehmer erwartet.
Die COP26 läuft bis zum 12. November. Vertreter von 197 Nationen verhandeln in Glasgow über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015. Das Abkommen sieht die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, idealerweise 1,5 Grad, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Experten und die UNO warnen aber, dass die Erde derzeit auf eine Erwärmung von 2,7 Grad in diesem Jahrhundert zusteuert.
Quelle: AFP