Der Tarifkonflikt im Baugewerbe ist endgültig beigelegt. Nach der Gewerkschaft IG BAU stimmten am Freitag auch die Arbeitgeber der Einigung zu, wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe am Freitag mitteilten. Die Tarifparteien hatten sich nach schwierigen Verhandlungen Mitte Oktober auf ein umfangreiches Tarifpaket für die rund 890.000 Beschäftigten der Branche verständigt.
Die Einigung war erst im Schlichtungsverfahren gelungen – zeitweilig drohten Streiks. Das Tarifpaket mit einer Laufzeit von 33 Monaten sieht für die Beschäftigten Lohnerhöhungen in drei Schritten vor. Zudem erhalten sie eine Coronazahlung in diesem Jahr und die Beschäftigten im Westen weitere Einmalzahlungen 2022 und 2023.
Die Angestellten im Westen bekommen bis 2024 insgesamt 6,2 Prozent mehr Geld, im Osten sind es in Summe 8,5 Prozent. Die Gehälter in Ost und West sollen bis 2026 hundertprozentig angeglichen sein.
Ein in den Verhandlungen besonders umstrittener Punkt war die von der IG BAU geforderte Wegestreckenentschädigung gewesen. Die Tarifparteien einigten sich auf pauschale, nach Kilometern gestaffelte Beträge für die oft langen Arbeitswege zu den Baustellen.
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vizepräsident des Zentralverbands des Baugewerbe, Uwe Nostitz, bezeichnete die Tarifeinigung am Freitag als “akzeptablen Kompromiss”. Die Vizepräsidentin des Hauptverbands der Bauindustrie, Jutta Beeke, erklärte, die Mitgliedsunternehmen hätten dem Tarifvorschlag “aufgrund der langen Laufzeit und der damit verbundenen Planungssicherheit sowie dem zeitlichen Vorlauf bis zur Einführung der Wegestreckenentschädigung ab dem Jahr 2023 zugestimmt”. Die IG BAU hatte am Mittwoch vergangener Woche grünes Licht für die Tarifeinigung gegeben.
Quelle: AFP