In einem neuen Prozess zum Fall einer zerstückelten Leiche in einer Reisetasche hat das Landgericht im hessischen Darmstadt den Angeklagten am Donnerstag wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach Ansicht des Gerichts schlug der inzwischen 37-Jährige seine Lebensgefährtin im Januar 2019 im Streit erst mehrfach ins Gesicht und ermordete sie dann mit stumpfer Gewalt gegen ihren Hals, wie ein Gerichtssprecher sagte.
Aus Angst vor Entdeckung zerlegte der teilweise geständige Angeklagte die Leiche anschließend mit Küchenmessern in mehrere Teile. Die Leichenteile verpackte er in eine Reisetasche und mehrere Tüten. Angeklagt wurde er wegen Totschlags, schon im ersten Prozess verurteilte ihn das Landgericht Darmstadt im Dezember 2019 aber wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil jedoch aus formalen Gründen auf. Eine andere Strafkammer in Darmstadt musste neu über den Fall verhandeln.
Mit dem Urteil ging die Kammer über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus. Sie hatte in ihrem Plädoyer am Mittwoch elf Jahre Haft wegen Totschlags sowie die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt gefordert. Die Nebenklage forderte eine Verurteilung wegen Mordes, hilfsweise wegen Totschlags, und plädierte auf 14 Jahre Haft. Die Verteidigung des Manns forderte eine Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge, nannte aber kein konkretes Strafmaß.
Quelle: AFP