Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, will besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen bei den Auffrischungsimpfungen vorziehen. “Ich wundere mich darüber, wie viel Aufmerksamkeit die Booster-Debatte aktuell erfährt, wo die größere Herausforderung doch eindeutig beim ungeimpften Bevölkerungsanteil liegt”, sagte Weigeldt der Düsseldorfer “Rheinischen Post” (Donnerstagsausgabe).
Bezüglich der Auffrischungsimpfung wolle er bei jüngeren Impfwilligen um Verständnis bitten: “Viele Hausärztinnen und Hausärzte halten sich an die Stiko, deren Empfehlungen die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse widerspiegeln. Zudem gilt es – wie auch im vergangenen Frühjahr – zunächst die gefährdetste Patientengruppe zu schützen und das sind vorrangig Hochbetagte und Immungeschwächte”, sagte Weigeldt.
Angesichts des hohen saisonalen Arbeitsaufkommens in den hausärztlichen Praxen etwa wegen der Infektwelle, Grippeschutzimpfung und Corona-Versorgung, sei zudem ein geordneter Impfprozess hilfreich, bei dem die vulnerablen Gruppen nach und nach geimpft würden, betonte Weigeldt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuletzt für Auffrischungsimpfungen für unter 70-Jährige ohne besondere Vorerkrankungen geworben, wenn deren letzte Impfung mehr als sechs Monate her ist.
Quelle: AFP