Das Raumfahrtunternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos ist im Streit um einen Milliardenauftrag der Nasa für seinen Rivalen SpaceX von Elon Musk vor Gericht unterlegen. Ein Bundesrichter wies die Klage von Blue Origin um den Bau einer Mondlandefähre für das Artemis-Programm am Donnerstag ab. Eine Begründung wurde zunächst nicht veröffentlicht.
Die Nasa hatte den 2,9 Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro) teuren Auftrag für eine Mondlandefähre im April an SpaceX vergeben. Blue Origin protestierte zunächst gegen diese Entscheidung der US-Raumfahrtbehörde und legte eine Beschwerde beim US-Rechnungshof ein. Im August reichte Blue Origin schließlich eine Klage vor einem Bundesgericht ein, das für finanzielle Ansprüche gegen die US-Regierung zuständig ist. Nun scheiterte das Unternehmen.
Die Nasa erklärte in der Folge, die Zusammenarbeit mit SpaceX für die Mondlandefähre “so bald wie möglich” wieder aufnehmen zu wollen. Blue Origin erklärte, die Klage habe die “wichtigen Sicherheitsprobleme” beim Vergabeprozess für die Fähre aufgezeigt, die nach wie vor angegangen werden müssten. Das Unternehmen sehe sich dem Erfolg des Artemis-Programms verpflichtet und habe eine Reihe von Verträgen mit der Nasa, um den USA bei einer Rückkehr zum Mond zu helfen.
SpaceX-Chef Musk griff – wie so oft – auf den Kurzbotschaftendienst Twitter zurück: Der exzentrische Multimilliardär und Tesla-Gründer veröffentlichte ein Foto des Science-Fictions-Films “Judge Dredd” mit dem Filmzitat “You have been judged” (etwa: Das Urteil ist gefallen). Musk und Bezos sind die beiden reichsten Menschen der Welt und liefern sich einen Wettlauf in der Raumfahrtbranche.
Die Nasa will erstmals seit 1972 wieder Astronauten auf den Mond bringen. Mit der Mission Artemis 1 soll nach den derzeitigen Plänen im Februar ein Raumschiff als Testflug zum Mond starten. Zunächst noch ohne Besatzung soll es den Mond umrunden und dann zur Erde zurückkehren. In den kommenden Jahren sollen zunächst mit Artemis 2 Astronauten den Mond umrunden und dann mit Artemis 3 auf dem Erdtrabanten landen.
Quelle: AFP