Australische Polizei: Mutmaßlicher Entführer der kleinen Cleo handelte allein

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Der mutmaßliche Entführer der in Australien mehr als zwei Wochen lang vermissten Cleo Smith hat nach Ansicht der Ermittler allein gehandelt. Der 36-Jährige wurde am Donnerstag offiziell der Tat beschuldigt. Die vierjährige Cleo war im australischen Hinterland aus dem Zelt ihrer Eltern verschwunden und erst nach 18 Tagen in einem verriegelten verlassenen Haus entdeckt worden. Cleos Verschwinden hatte in Australien große Anteilnahme ausgelöst.

Nach der Entdeckung des Mädchen im Küstenort Carnarvon wurde in der Nähe der 36-jährige Verdächtige festgenommen. Weil er dabei verletzt wurde, wurde er zunächst in einem Krankenhaus behandelt, bevor die Polizei ihn befragen konnte. 

Am Donnerstag erschien der Verdächtige in Carnarvon vor Gericht. Nach Angaben der Polizei wird er mehrerer Vergehen beschuldigt, darunter Entführung eines Kindes unter 16 Jahren. Nach Auffassung der Polizei hatte der 36-Jährige bei Cleos Entführung “vollkommen allein” gehandelt, wie der leitende Ermittler Rod Wilde sagte. Die Polizei geht von einer ungeplanten und spontanen Entführung des Mädchens aus. Der Mann war demnach nicht als Sexualstraftäter bekannt.

Die vierjährige Cleo war zweieinhalb Wochen, nachdem sie beim Campen mit ihrer Familie aus dem Zelt verschwunden war, von den Ermittlern gefunden worden. Die Polizisten entdeckten die Vierjährige in der Nacht zum Mittwoch in einem verriegelten Haus unweit des Campingplatzes. 

Mit ihrer Rettung endete ein Entführungsfall, der ganz Australien über Tage in Atem gehalten hatte. Die verzweifelten Bitten ihrer Mutter um Hilfe hatten eine Welle der Anteilnahme ausgelöst. Hundert Polizisten suchten aus der Luft, zu Wasser und am Boden nach dem kleinen Mädchen, unzählige freiwillige Helfer durchkämmten das nahe gelegene Buschland nach möglichen Spuren.

Cleos Rettung hatte selbst gestandenen Polizisten Tränen der Rührung in die Augen getrieben. Am Donnerstag veröffentlichte die Polizei eine Tonaufnahme von Cleos Entdeckung. “Wir haben sie”, ist darauf ein Beamter zu hören. Darauf folgt in aufgeregtem Ton die bange Frage: “Wie heißt Du? Wie heißt Du? Wie ist Dein Name, Süße?” “Mein Name ist Cleo”, antwortet das Mädchen schließlich. “Dein Name ist Cleo”, wiederholt der Beamte erleichtert. “Hallo Cleo!”

Das Mädchen war zunächst zur medizinischen Untersuchung ins Krankenhaus gekommen. Die Polizei veröffentlichte das Foto einer lachenden Cleo im Krankenhausbett – in der einen Hand ein Wassereis, mit der anderen Hand winkend. 

Ein Beamter, der bei ihrer Entdeckung dabei war, besuchte das Mädchen später zu Hause. “Es war wirklich herzerwärmend zu sehen, wie sie im Hof spielte und einfach sie selbst und bei ihren Eltern war”, sagte Cameron Blaine. Die Kleine habe ihre Entführung offenbar gut überstanden. “Ich bin erstaunt, dass sie so ausgeglichen und fröhlich wirkt”, sagte der Beamte.

Quelle: AFP

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