TV-Sender: Republikaner Youngkin gewinnt Gouverneurswahl in Virginia

Copyright GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP Anna Moneymaker

Der Republikaner Glenn Youngkin hat laut Hochrechnungen der US-Fernsehsender die Gouverneurswahl im US-Bundesstaat Virginia gewonnen. Youngkin schlug demnach bei der Wahl am Dienstag mit 2,7 Prozentpunkten Vorsprung knapp seinen Rivalen Terry McAuliffe von der Demokratischen Partei. Die Gouverneurswahl galt als Stimmungstest für US-Präsident Joe Biden und seine Demokraten.

Die Niederlage McAuliffes im bislang demokratisch regierten Virginia ist eine schwere Schlappe für die Demokraten und ein schlechtes Vorzeichen für die Zwischenwahlen zum US-Kongress im November kommenden Jahres. Der 64-jährige McAuliffe hatte in Umfragen lange klar vor Youngkin gelegen. In den vergangenen Wochen schmolz sein Vorsprung in Umfragen dann immer mehr zusammen.

“Wir haben das Ding gewonnen”, sagte Youngkin in der Wahlnacht bei einer Rede vor seinen  Anhängern. Er bezeichnete seinen Sieg als einen “entscheidenden Moment” für Virginia. Der Bundesstaat werde unter seiner Führung einen neuen Kurs einschlagen. “Und wir werden diesen Wandel am ersten Tag beginnen.” In den vergangenen acht Jahren hatten die Demokraten den Gouverneur in Virginia gestellt. 

McAuliffe hatte im Wahlkampf versucht, seinen 54-jährigen Rivalen in eine Linie mit Ex-Präsident Donald Trump zu stellen, der bei vielen moderaten Konservativen unbeliebt ist und bei der Präsidentschaftswahl vor einem Jahr in Virginia zehn Punkte hinter Biden gelandet war. Im Wahlkampf mied Youngkin aber eine zu große Nähe zu Trump und setzte auf Kritik an der Maskenpflicht und dem Unterricht zum Thema Rassismus an Schulen – zwei Themen, mit denen sich die konservative Basis mobilisieren lässt. 

Trump reiste nicht zum Wahlkampf nach Virginia. Dagegen setzten die Demokraten auf prominente Unterstützer für McAuliffe: Nicht nur Biden trat zusammen mit dem Gouverneurskandidaten auf, sondern auch der frühere Präsident Barack Obama. Viele Wähler sind ein Jahr nach Bidens Sieg bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November 2020 enttäuscht vom Präsidenten, dessen Reformagenda angesichts von Widerstand im Kongress kaum vorankommt. 

Ähnliche Befürchtungen haben die Demokraten auch mit Blick auf die als Midterms bekannten Kongress-Zwischenwahlen in einem Jahr. Die oppositionellen Republikaner könnten dann die Mehrheiten in Repräsentantenhaus und Senat zurückerobern und Biden damit entscheidend schwächen.

Eine Gouverneurswahl fand am Dienstag auch im Bundesstaat New Jersey statt. Dort hatte der demokratische Amtsinhaber Phil Murphy gute Chancen auf eine Wiederwahl. Außerdem wählte die Millionenmetropole New York einen neuen Bürgermeister. Der Kandidat der Demokraten, der Afroamerikaner und frühere Polizist Eric Adams, setzte sich dort wie erwartet gegen den republikanischen Kandidaten Curtis Sliwa durch. New York ist seit Jahren eine Hochburg der Demokraten. 

Quelle: AFP

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