Gegen ein mit klinischen Studien zum Corona-Impfstoff beauftragtes Subunternehmen von Pfizer sind schwere Vorwürfe laut geworden. Wie das renommierte Fachjournal British Medial Journal (BMJ) am Mittwoch unter Berufung auf eine Ex-Mitarbeiterin des Unternehmens Ventavia berichtete, soll die Firma aus dem US-Bundesstaat Texas bei Studien zum Vakzin von Biontech/Pfizer Daten gefälscht und bei der Nachverfolgung von Nebenwirkungen geschlampt haben.
Der BMJ-Bericht basiert größtenteils auf Aussagen der früheren Ventavia-Mitarbeiterin Brook Jackson, die zwei Wochen lang an den klinischen Studien des Unternehmens zu dem Corona-Impfstoff beteiligt war, bevor sie entlassen wurde.
Brook wirft Ventavia unter anderem vor, das sogenannte Doppelblind-Verfahren nicht eingehalten zu haben. Bei diesem Verfahren wird sichergestellt, dass weder der Patient noch das medizinische Personal wissen, ob ein wirksames Medikament oder ein Placebo verabreicht wird. Dies soll eine möglichst objektive Bewertung der Studienergebnisse ermöglichen.
Laut Jackson verstieß Ventavia auch an weiteren Stellen gegen Vorschriften, etwa bei der korrekten Lagerung des Impfstoffs. Dem BMJ sagte sie, sie habe die US-Arzneimittelbehörde FDA über die Verstöße informiert.
Die FDA wollte den Vorgang auf AFP-Nachfrage nicht kommentieren. Die Behörde erklärte jedoch, sie habe “volles Vertrauen” in die Daten, die zur Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer geführt hätten. Weder Pfizer noch Ventavia reagierten zunächst auf Anfragen der Nachrichtenagentur AFP.
Bei der klinischen Testung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer spielte Ventavia nur eine kleine Rolle. Das texanische Unternehmen untersuchte die Wirkung des Impfstoffs an tausend Testpersonen. Weltweit nahmen 44.000 Probanden an klinischen Studien mit dem Vakzin teil.
Quelle: AFP