Ohne greifbare Annäherung haben die Tarifparteien nach nächtlicher Unterbrechung am Dienstag die zweite Tarifrunde für die mehr als 800.000 Angestellten der Länder außer Hessen fortgesetzt. Die Arbeitgeber hätten bisher kein Tarifangebot unterbreitet, sagte ein Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Morgen in Potsdam. Verdi und der Beamtenbund fordern fünf Prozent, monatlich jedoch mindestens 150 und im Gesundheitswesen mindestens 300 Euro mehr Gehalt.
Der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) wies die Gewerkschaftsforderungen als Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Länder zum Start der zweiten Tarifrunde am Montag erneut zurück. Sie passten nicht in die finanziellen Spielräume der Bundesländer, erklärte der Arbeitgebervertreter zur Begründung.
Die zweite Tarifrunde soll voraussichtlich am Nachmittag enden. Für den Fall, dass kein Arbeitgeberangebot vorgelegt wird, kündigten die Gewerkschaften an, den Druck mit Arbeitskampfmaßnahmen im öffentlichen Dienst der Länder vor der dritten Tarifrunde Ende November zu erhöhen. Die Tarifrunde gilt für alle Bundesländer außer Hessen, das nicht Mitglied der Tarifgemeinschaft ist.
Quelle: AFP