Fünfeinhalb Millionen Euro an Soforthilfe haben die Betroffenen der Anschläge von Berlin, Halle und Hanau bislang vom Bund bekommen. 3,7 Millionen Euro davon gingen an die Opfer des Anschlags auf den Berliner Breitscheidplatz, wie der Beauftragte der Bundesregierung für die Anliegen von Opfern und Hinterbliebenen von terroristischen Straftaten im Inland, Edgar Franke, bei der Vorstellung eines Berichts über seine bisherige Arbeit am Dienstag erläuterte.
Eine halbe Million Euro an Soforthilfe seien an die Opfer des Anschlags in Halle ausgezahlt worden, 1,3 Millionen Euro an die Betroffenen des Hanauer Anschlags. Geld könne das Leid der Betroffenen niemals lindern, “aber es kann helfen – zumindest kurzfristig – finanzielle Sorgen zu lindern”, sagte Franke.
Er sei froh, dass Bund und Länder die Unterstützung für Anschlagsopfer in den vergangenen Jahren stark verbessert hätten. Es gebe aber auch noch Verbesserungsbedarf. Betroffene sollten eine “Rehabilitation mit allen geeigneten Mitteln bekommen – und damit den höchsten Standard”. Zudem sollte es Opferbeauftragte in allen Bundesländern geben und die langfristige Finanzierung von Opferhilfeeinrichtungen sichergestellt sein.
Franke forderte zudem mehr Sensibilität im Umgang mit den Opfern und einen stärkeren Fokus auf die Betroffenen in den Versorgungsämtern. Bei Anschlägen wurden dem Opferbeauftragten des Bundes zufolge seit 2016 insgesamt 26 Menschen getötet. Diese seien stellvertretend für die offene, liberale Gesellschaft getroffen worden. Der Staat habe deshalb “eine besondere Verantwortung”, sagte Franke.
“Wir stehen fest an der Seite der Menschen, die durch Anschläge geliebte Menschen verloren haben”, erklärte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD). Mit dem Opferbeauftragte sei ein bundesweiter Ansprechpartner geschaffen worden, der jederzeit für die Betroffenen da sei und Hilfe vermittle.
Lambrecht sprach sich zudem für eine verstärkte Prävention aus. “Wir müssen dafür sorgen, dass Menschen gar nicht erst in die Fänge von Extremisten geraten”, sagte die Ministerin. Das gehe nur mit gesellschaftlichem Engagement, mit Aufklärungs- und Bildungsarbeit.
Quelle: AFP