Der britische Premierminister Boris Johnson hat die an der Weltklimakonferenz teilnehmenden Staats- und Regierungschefs eindringlich vor einem Scheitern der COP26 gewarnt. Wenn sich die Welt in Glasgow nicht zu entschlossenem Handeln durchringen könne, werde das Urteil zukünftiger Generationen vernichtend sein, sagte Johnson am Montag in seiner Rede zum Auftakt des Plenums der Staatenlenker. “Die Wut und die Ungeduld der Welt werden unbändig sein”, warnte Johnson.
Daher müsse die COP26 in Glasgow zu dem Moment werden, “in dem wir den Klimawandel wirklich ernst nehmen und wir uns wirklich mit Kohle, Autos, Geld und Bäumen auseinandersetzen”, sagte Johnson. Wenn die Staats- und Regierungschefs jetzt “unseren Text vermasseln oder unser Stichwort verpassen”, würden zukünftige Generationen ihnen das nicht verzeihen.
Die zweiwöchige COP26 hatte am Sonntag begonnen. Die Konferenz sei die “letzte” Hoffnung, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen, sagte der Konferenzvorsitzende Alok Sharma. Am Montag wurden in Glasgow mehr als 120 Staats- und Regierungschefs erwartet. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will vor Ort bei der Konferenz am Montagnachmittag zwei Reden halten.
Die COP26 läuft bis zum 12. November. 197 Nationen werden über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 verhandeln. Das Abkommen sieht die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, idealerweise 1,5 Grad, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Experten und die UNO warnen aber, dass die Erde derzeit auf eine Erwärmung von 2,7 Grad in diesem Jahrhundert zusteuert.
Quelle: AFP