US-Präsident Joe Biden hat sich für den zeitweisen Austritt seines Landes aus dem Klimaschutzabkommen von Paris unter seinem Vorgänger Donald Trump entschuldigt. Die vorherige Regierung habe die USA durch diesen Schritt “ein wenig ins Hintertreffen gebracht”, sagte Biden am Montag in seiner Rede bei der Weltklimakonferenz (COP26) in Glasgow. Eine seiner ersten Amtshandlungen sei es dann jedoch gewesen, dem Abkommen wieder beizutreten, betonte er.
Trump hatte die USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen geführt und sich internationalen Anstrengungen zu mehr Klimaschutz verweigert. Er hatte unter anderem damit argumentiert, dass durch die Auflagen aus dem Abkommen und die Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität Arbeitsplätze zerstört würden.
Biden plädierte in Glasgow nun dafür, den Kampf gegen den Klimawandel als Chance für die Wirtschaft zu sehen: “Ich glaube, dass in der wachsenden Katastrophe eine unglaubliche Chance steckt – nicht nur für die Vereinigten Staaten, sondern für uns alle”.
Das Argument eines Abbaus von Arbeitsplätzen lehnte er ab. Ganz im Gegenteil gehe es um die Schaffung von Jobs: Die Elektrifizierung des Verkehrs, der Bau von Solarzellen- und Windturbinennetzen schaffe “gute und gut bezahlte” Arbeitsplätze für Arbeitnehmer in den USA, sagte der Präsident.
Auf der anderen Seite würde ein Festhalten am Status Quo enormen Schaden auch wirtschaftlicher Natur nach sich ziehen, sagte er weiter und verwies auf die Zunahme von Umweltkatastrophen wie Waldbrände und Dürren. “Jeder Tag, an dem wir zögern, erhöht die Kosten der Untätigkeit.” Die COP26 sei von historischer Bedeutung: “Wir befinden uns an einem Wendepunkt der Weltgeschichte.”
Die zweiwöchige COP26 hatte am Sonntag begonnen. Verhandelt wird bis zum 12. November über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015. Darin hatte sich die internationale Gemeinschaft darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, idealerweise 1,5 Grad, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
Quelle: AFP