Von der Leyen warnt vor unzureichenden Beschlüssen bei Weltklimakonferenz

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EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat die Staaten vor unzureichenden Beschlüssen zur Senkung des Treibhausgasausstoßes bei der Weltklimakonferenz gewarnt. “Wenn wir uns nicht mehr anstrengen, werden die Folgen dramatisch sein”, sagte sie der “Augsburger Allgemeinen” (Samstagsausgabe). “Die Lage ist sehr ernst”, betonte von der Leyen. 

Die Wissenschaft weise bereits heute darauf hin, dass die Weltgemeinschaft nicht ehrgeizig genug sei, sagte die EU-Kommissionschefin. “Die Folgen des Klimawandels spüren wir alle, die schrecklichen Überschwemmungen des Sommers, die gewaltigen Waldbrände, die Dürren, ein Tornado in Tschechien, der 2000 Häuser zerstört hat.”

Von der Leyen warnte vor einem Misserfolg bei der am Sonntag im schottischen Glasgow beginnenden UN-Klimakonferenz COP26: “Wir wissen, dass wir nur eine Chance haben, deshalb ist es bei der COP26 so wichtig, dass die Verhandlungen erfolgreich verlaufen.” Sie erwarte, dass die Länder ihre Ziele ehrgeiziger formulierten und plausibel erklärten, wie sie diese erreichen wollen. “Wir haben nur noch diese Dekade, um die Weichen richtig zu stellen und zu vermeiden, dass wir irreversible Kippunkte erreichen”, warnte sie. Die Wissenschaft sei eindeutig: “Der Klimawandel ist vom Menschen gemacht, also müssen wir ihn auch wieder stoppen.”

Von der Leyen forderte eine weltweite Übereinkunft über klare Regeln, wie Länder ihre nationalen Fortschritte beim Emissionsrückgang transparent und nachvollziehbar messen können. Zudem müssten die reichen Staaten solidarisch sind mit den Entwicklungsländern sein. Die EU müsse eine Vorreiterrolle einnehmen. “Seit 1990 sind unsere Treibhausgasemissionen um 31 Prozent gesunken und parallel ist unsere Wirtschaft um mehr als 60 Prozent gewachsen”, sagte von der Leyen. Sie sprach von einem “starken Signal an die Welt, dass man das Klima und die Natur schützen kann, und gleichzeitig in der Lage ist, zu wachsen und zu prosperieren”. Nun komme es auf die Geschwindigkeit sowie auf die Einigkeit der Mitgliedstaaten an.

Quelle: AFP

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