Der verheerende Brand vor rund zwei Wochen in einem Hochhaus im Süden Taiwans ist nach Angaben der Behörden vermutlich durch Räucherstäbchen ausgelöst worden. Eine 51-jährige Bewohnerin habe die Stäbchen gegen Mücken angezündet und dann vermutlich das Gebäude verlassen, ohne sich zu vergewissern, dass sie vollständig gelöscht waren, teilte die Stadtverwaltung von Kaohsiung am Freitag mit. Bei dem nächtlichen Brand waren 46 Menschen ums Leben gekommen.
Das Feuer hatte sich laut Feuerwehr über mehrere Etagen ausgebreitet, bevor Löschtrupps es schließlich unter Kontrolle bringen konnten. Das lag nach ihren Angaben vor allem daran, dass die ersten fünf Etagen des 13-stöckigen Gebäudes zwar für Gewerbezwecke reserviert waren, allerdings nicht genutzt wurden und mit Schutt und zurückgelassenen Gegenständen vollgestellt waren.
Das Gebäude stammte laut Polizei aus den 70er oder 80er Jahren und wurde vor allem von älteren Mietern mit niedrigem Einkommen bewohnt. Wegen seiner Lage in einem Erdbeben- und Taifungebiet sind die Bauvorschriften in Taiwan relativ streng. Ältere Gebäude entsprechen allerdings nicht immer den Vorschriften.
Das Unglück in Kaohsiung hatte eine Debatte über unzureichende Sicherheitsstandards und die schlechten Lebensbedingungen vieler älterer Menschen in Taiwan ausgelöst. Das Gebäude gehörte zu einem heruntergekommenen Wohnblock, in dem viele Wohnungen leer standen. Bei vielen Opfern des Brandes handelte es sich um ältere Menschen mit geringem Einkommen, darunter Demenzkranke und Behinderte.
Quelle: AFP