Unions-Fraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) hat einen zeitnahen Parteitag gefordert, um einen Nachfolger für CDU-Chef Armin Laschet zu bestimmen. “Ich wäre dafür, den Bundesparteitag schon im Dezember stattfinden zu lassen”, sagte der auch als möglicher Bewerber für den Parteivorsitz gehandelte Linnemann am Freitag im ARD-“Morgenmagazin”. Außerdem sprach sich der Wirtschaftspolitiker für eine Mitgliederbefragung zur Neubestimmung der Parteispitze aus. Dies solle mit einer inhaltlichen Neuausrichtung verbunden werden.
Linnemann forderte seine Partei auf, sich nach der Abhängigkeit von der langjährigen CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem Team an der Parteispitze neu aufzustellen. In solch einem Team würde er auch mitwirken wollen. “Ich bin für eine Teamlösung und spiele in diesem Team gerne eine Rolle, in welcher Funktion auch immer.”
Der bisherige CDU-Vorsitzende und gescheiterte Kanzlerkandidat Armin Laschet will seinen Platz an der Parteispitze frei machen. Bisher gibt es noch keinen offiziellen Bewerber um die Nachfolge. Gehandelt werden unter anderem der Finanzpolitiker Friedrich Merz, der Außenpolitiker Norbert Röttgen, Fraktionschef Ralph Brinkhaus, Gesundheitsminister Jens Spahn und Linnemann. Linnemann sagte, “ich finde, dass sich die Debatte erweitern muss nicht nur auf diese fünf Kandidaten.” So seien auch Frauen für die Neuausrichtung nötig.
Seine Forderung nach einem schnellen Parteitag begründete Linnemann auch damit, dass im nächsten Jahr drei Landtagswahlen bevorstehen. Die inhaltliche Neuaufstellung der Union werde aber nicht innerhalb von Wochen oder Monaten gelingen – dafür seien ein, zwei Jahre notwendig.
Quelle: AFP