US-Präsident Joe Biden ist am Freitag zu einer Privataudienz bei Papst Franziskus im Vatikan eingetroffen. Der Konvoi mit Biden und seiner Frau Jill fuhr am Mittag vor dem Apostolischen Palast vor, wie ein AFP-Reporter berichtete. Nach Angaben des Weißen Hauses wollten der US-Präsident und das Oberhaupt der katholischen Kirche unter anderem über den Kampf gegen die Corona-Pandemie und den Klimawandel sowie über den Umgang mit der Armut sprechen.
Es ist bereits die vierte Begegnung der beiden, aber für Biden die erste seit seiner Wahl ins Weiße Haus. Der 78-Jährige ist erst der zweite katholische US-Präsident nach John F. Kennedy. Er spricht häufig über seinen Glauben und geht regelmäßig in die Kirche. Weil er aber auch für das Recht von Frauen auf Abtreibungen eintritt, gibt es Spannungen mit der katholischen Kirche.
Die katholische Bischofskonferenz der USA stimmte im Sommer für einen Text, der zur Folge haben könnte, dass Politikern, die sich für das Abtreibungsrecht einsetzen, die Kommunion verweigert wird. Papst Franziskus hatte damals erklärt, es sei nicht Aufgabe der Kirche, sich in die Politik einzumischen. Zugleich machte der 84-Jährige seine Ablehnung von Abtreibungen deutlich, die er als “Mord” bezeichnet.
Das strittige Thema wird auf der offiziellen Tagesordnung der Audienz nicht erwähnt. Diese findet hinter verschlossenen Türen statt, auch Live-Bilder wurden abrupt abgesagt – ebenso wie für das vorherige Treffen des Papstes mit dem südkoreanischen Staatschef Moon Jae In.
Biden hält sich in Rom auf, um am von Italien ausgerichteten G20-Gipfel teilzunehmen. Anschließend reist er weiter zur UN-Klimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow.
Quelle: AFP