Bericht: Brasiliens Treibhausgasausstoß stieg 2020 trotz Pandemie deutlich

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Trotz der Corona-Pandemie ist Brasiliens Treibhausgasausstoß einer Nichtregierungsorganisation zufolge im vergangenen Jahr um 9,5 Prozent gestiegen. “Die Zunahme der Entwaldung in Brasilien, insbesondere im Amazonas-Regenwald, stellt das Land in Widerspruch zum Trend, der im Rest der Welt zu beobachten ist”, hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Climate Observatory. Damit ist Brasilien eine der wenigen großen Volkswirtschaften, in der die Verschmutzung während der Pandemie nicht zurückging. 

Weltweit gingen die Emissionen im Jahr 2020 um sieben Prozent zurück. Brasilien stieß jedoch mehr Treibhausgase in die Luft als in allen Jahren seit 2006. 

Zwar verzeichnete die Organisation einen Rückgang der Treibhausgase im Energiesektor in dem südamerikanischen Land. Dieser wurde jedoch durch einen Anstieg der Emissionen in der Landwirtschaft und bei den Landnutzungsänderungen, zu denen das Abholzen und -brennen von Wäldern gehört, deutlich aufgewogen. 

Dem seit 2019 regierenden rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro wird eine verheerende Klima- und Umweltpolitik vorgeworfen. Wegen der anhaltenden Abholzung im Amazonas-Regenwald reichte die Umweltschutzorganisation Allrise diesen Monat Klage gegen Bolsonaro wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit beim Internationalen Strafgerichtshof ein. 

Die am Sonntag beginnende Klimakonferenz COP26 in Glasgow boykottiert der Präsident. Obwohl er am Wochenende wegen des G20-Gipfels in Rom in Europa weilt, reist er am Montag lieber in eine norditalienische Gemeinde, wo ihm die Ehrenbürgerschaft verliehen wird. Die brasilianische Delegation bei der COP26 wird von Umweltminister Joaquim Leite geleitet.

Quelle: AFP

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